Stadt Kempen Lieber Ferienspaß als Urlaub machen

Stadt Kempen · Das Bauwerk nimmt schon Gestalt an. Ein Flügel der Mühle, die die Kinder des Ferienspaßes auf dem Gelände an der Berliner Allee gebaut haben, dreht sich schon.

 Als Baumeister betätigten sich gestern die Kinder beim Ferienspaß der Stadt Kempen an der Berliner Allee.

Als Baumeister betätigten sich gestern die Kinder beim Ferienspaß der Stadt Kempen an der Berliner Allee.

Foto: Kaiser

"Und es bewegt sich doch", zitiert der stellvertretende Bürgermeister Otto Birkmann, der gemeinsam mit Chris Stanley die Kinder beim Bauen begleitete.

Ein festes Gebäude mit Fenstern ist dort in den ersten drei Wochen entstanden und die Kinder sind mächtig stolz darauf. "Wir überlegen, ob wir die Mühle nicht für eine Weile irgendwo in Kempen aufstellen können", sagt Thomas Luyten vom Jugendamt. Schließlich sei es schade, wenn die Arbeit der Kinder einfach verschwinden würde. Zumal der Ferienspaß in diesem Jahr zum 30. Mal stattfindet und Teilnehmerrekorde zu verzeichnen hat. In der ersten Woche nahmen 295 Kinder teil, in der zweiten 309 und jetzt in der dritten sind es 261. "Es ist noch nie so gut gelaufen", sagt Luyten. Weil die Kinder soviel Spaß und vor allem soviel schöne Ideen für das Bauen haben, ist gleich noch eine Hundehütte für "Elvis" entstanden, ein Gartenhaus, und auch am Haus für den Müller wird schon gebaut.

Gilda Gilders (8) und ihre Schwester Medea (11) fühlen sich richtig gut aufgehoben bei den Betreuern vom Ferienspaß. "Die passen alle gut auf uns auf", sagt Gilda. Sie hat mit ihren Geschwistern und vielen Freunden Bretter gesägt, hat Nägel eingehämmert, schleppte Werkzeug hin und her. "Da hinten ist das Lager, da müssen wir immer das Holz herholen", zeigt sie auf den Lagerschuppen am Sportgelände. Nic Schrömbges ist mit seinen sechs Jahren einer von den kleineren Baumeistern, aber nicht weniger engagiert. Außerdem helfen sich die Kinder untereinander wenn mal etwas nicht so gut klappt.

Einige Jungen sind derweil schon auf dem Ballspielplatz zu sehen. Und ganz dringend erschallt der Ruf, ob es nicht noch Kekse gibt. Da können Robert-David Pannisch vom Jugendamt und seine Mitarbeiter dank großzügiger Spenden von De-Beukelaer schnell Abhilfe schaffen. Außerdem unterstützen die Firma Self die Bauaktion, und ganz viele Kempener folgten dem Aufruf, doch gut erhaltene Werkzeuge zur Verfügung zu stellen. "Wir haben jetzt ausreichend Werkzeuge für alle Kinder, so viel wie noch nie", freut sich Birkmann. Außerdem hat jedes Kind seinen eigenen Ausweis für den Ferienspaß mit vom Buchverlag Kempen gespendeten Schlüsselanhängern. Und über das größte Lob aus dem Mund eines Kindes konnte sich Birkmann gar nicht genug freuen. Ein Kind weinte, weil es gar nicht in Urlaub fahren wollte, sondern lieber Ferienspaß machen.

(sr)
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