Gemeinde Grefrath Lauftreff: Gute Laune und schnelle Beine
Gemeinde Grefrath · Jeden ersten Samstag im Monat machen sich in Grefrath Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam auf den Weg. Seit einigen Wochen gibt es eine Inklusionslaufgruppe, in der jeder, der Spaß am Laufen hat, mitmachen kann.
Die Begeisterung ist Matheus Da Silver, Christoph Wimmers und Marcus Walis ins Gesicht geschrieben. Kaum dass die drei jungen Männer in Sportkleidung und Laufschuhen aus dem Kleinbus des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) ausgestiegen sind, möchten sie am liebsten schon loslaufen. "Wir warten noch auf Viktor", sagt Sabine Menniger, Motopädin beim Regionalen Begegnungs- und Beschäftigungszentrum Vorst (RBB) des LVR, die gerade den Bus abschließt.
Kurze Zeit später steigt der junge Mann ebenfalls am Parkplatz neben der Turnhalle des Grefrather Schulzentrums aus seinem Wagen. Für diesen Samstagmorgen ist man komplett. Eine herzliche Begrüßung und dann geht es auch schon los. Die Fünf laufen in den angrenzenden Park.
Jeden ersten Samstag im Monat treffen sich Menschen mit und ohne Behinderung auf dem Turnhallenparkplatz, um gemeinsam ihre Runden durch den Park zu laufen. Vor einigen Wochen ist die Inklusionslaufgruppe des RBB an den Start gegangen. "Das Ganze ist eigentlich aus der Teilnahme von unserem Bewohner Matheus an den Special Olympics entstanden", berichtet Sabine Menniger.
Der 23-Jährige nahm als Läufer an den nationalen Spielen für Menschen mit geistiger Behinderung in Düsseldorf teil. Dafür trainierte der laufbegeisterte junge Mann regelmäßig. Um aber teilnehmen zu können, musste er auch Mitglied in einem Sportverein sein. Matheus trat so der Turnerschaft Grefrath bei.
Aus den vielen Trainings und auch dem Interesse anderer Menschen mit Behinderung zu laufen entstand dann mit Unterstützung der Turnerschaft die Idee, eine Inklusionslaufgruppe zu gründen. Jeder, ob mit oder ohne Behinderung, der Spaß am Laufen hat, kann sich zum gemeinsamen Sport in Grefrath einfinden. Dabei ist es egal, ob jemand ein Laufanfänger oder ein erprobter Läufer ist. "Es geht um die gemeinsame Freude am Laufen und nicht um Leistung. Uns ist die Begegnung zwischen Menschen mit und ohne Behinderung wichtig und wir freuen uns über jeden, der mitlaufen möchte. Berührungsängste werden auf diesem Weg ebenfalls abgebaut", betont Sabine Menniger.
Mitzubringen seien lediglich gute Laune und flotte Beine, ergänzt die Motopädin lächelnd. Eine Stunde Laufen ist immer vorgesehen, wobei jeder Teilnehmer nur soviel läuft und Pausen macht, wie er oder sie es möchte. Der sportliche Faktor kommt aber auch nicht zu kurz. So gab es schon Teilnahmen wie am Inklusionslauf in Oedt und auch beim nächsten Hephata-Run im Frühjahr 2015 in Mönchengladbach will man ebenfalls starten.
"Ich bin über meinen Beruf auf die Inklusionslaufgruppe gestoßen. Es macht Spaß, in diesem Team zu laufen", sagt der angehende Heilerziehungspfleger Viktor Schweizer, der selber gerne läuft. Neben der Inklusionslaufgruppe ist er zudem ein- bis zweimal die Woche mit Matheus in Sachen Laufen unterwegs. Die Beiden trainieren gemeinsam und steigern so kontinuierlich die Kondition. "Wir freuen uns, wenn sich regelrechte Laufpatenschaften entwickeln", sagt Sabine Menniger.
