Stadt Kempen Landwirte sind mit Vorjahr zufrieden

Stadt Kempen · Beim traditionellen Bauernkaffee der Kempener Bauernschaft zog Ortslandwirt Peter Josef Coenen eine insgesamt positive Bilanz der Entwicklung im zurückliegenden Jahr 2013.

 Das Jagdhornbläsercorps sorgte beim traditionellen Bauernkaffee der Kempener Ortsbauernschaft im Kolpinghaus für musikalische Unterhaltung.

Das Jagdhornbläsercorps sorgte beim traditionellen Bauernkaffee der Kempener Ortsbauernschaft im Kolpinghaus für musikalische Unterhaltung.

Foto: Wolfgang Kaiser

Auf ein interessantes, erfolgreiches Jahr blickte Peter Josef Coenen, Vorsitzender der Kempener Ortsbauernschaft, am Montagabend beim traditionellen Bauernkaffee im Kolpinghaus zurück. Er freute sich, dass so viele Landwirte gekommen waren.

Interessant war das zurückliegende Jahr 2013 für die Landwirtschaft insofern, als auf einen kalten Winter ein mildes Frühjahr mit spätem Start folgte, danach wieder der Frühsommer kühl war. Aber dies hat dem guten Wachstum auf der Kempener Platte offensichtlich keinen Abbruch getan. Und Ortslandwirt Coenen war froh, dass Kempen von Wetterextremen wie in den Hochwassergebieten verschont geblieben ist.

Beim Getreide konnten sich die Bauern über eine gute Ernte freuen, durchschnittlich fiel dagegen die Kartoffelernte aus. Auch wenn diese zu hohen Preisen gehandelt werden konnten, "wachsen die Preise aber nicht in den Himmel", warnte Coenen. Mit der Kohlernte konnte man zufrieden sein, so Coenen. Bei den Zuckerrüben wurden dank des hohen Zuckergehaltes gute Erträge erzielt. Die Milchpreise lagen über dem Vorjahresniveau, bei den Schweinepreisen gab es Schwankungen. Hier wird gerade einmal im Rahmen der Kostendeckung gearbeitet.

Auch die Kempener Landwirte haben unter diversen Agrareformen zu leiden. Noch ist die im Frühjahr des vergangenen Jahres in Brüssel beschlossene Reform in Deutschland nicht komplett umgesetzt. Vielfach gab es Befürchtungen, dass es nun wieder zu Flächenstillegungen wie in vergangenen Jahren kommen müsste. Mit dem Ansatz einer Fruchtfolge, die den Boden schont, könnten sich auch die Kempener anfreunden, so Coenen.

Der Ortslandwirt bedauerte, dass es mit dem Pferdefleisch in Fertiggerichten auch im vergangenen Jahr wieder einen Lebensmittelskandal gab. Mit Sorgen sehen die Landwirte die schwindende Zahl von Hasen und Fasanen auf den Feldern. Coenen betonte: "Uns ist an Vielfalt gelegen." Sein Fazit war generell, dass 2013 "aus Sicht der Landwirte ein gutes Jahr war". Sein besonderer Dank galt der Kempener Stadtverwaltung, die die teils vom harten Winter Anfang vorigen Jahres sehr mitgenommenen Wirtschaftsweg flickte und teilweise neu asphaltierte. Zum Vergnügen der Besucher hatte Coenen einen Bauerspruch gefunden, nachdem es keinen Winter mehr gibt, wenn der nicht schon bis Dreikönig angefangen hat.

Der Kempener Bürgermeister Volker Rübo freute sich über das positive Fazit. Solche Aussagen höre er nicht jeden Tag. Er freue sich schon auf den März, wenn es auf den Feldern anfängt zu grünen. Und er wünschte den Landwirten, dass sie auch in diesem Jahr von größeren Schlechtwetter-Perioden verschont bleiben.

Das leidige Thema mit den Schussapparaten auf den Feldern hätten die Bauern mit großer Disziplin bewältigt. Rübo forderte sie auf, offensiv ihre gute Arbeit zu präsentieren, zum Beispiel beim Bauernmarkt im Herbst. Und auch wenn der Niederrhein zunehmend mehr von Obstplantagen geprägt werde, sei doch der traditionelle Anbau eine Säule der Kempener Landwirtschaft.

Landjugend und Jagdhornbläsercorps sorgten wie in jedem Jahr für gute Unterhaltung beim Bauernkaffee.

(sr)
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