Eins der letzten Werke von Fritz Wingen Kempener fertigte Kruzifix im KZ

Kempen · Das Städtische Kramer-Museum in Kempen hat ein neues Exponat: ein filigranes Kruzifix, das der Kempener Künstler Fritz Wingen kurz vor seinem Tod im Konzentrationslager aus Wachsresten schuf. Wie das empfindliche Kunstwerk nach Kempen gelangte.

Angehörige haben der Stadt Kempen ein besonderes Exponat vermacht: ein kleines Kruzifix, das der Kempener Künstler Fritz Wingen im Konzentrationslager angefertigt hat. Aus Wachsresten formte Wingen ein filigranes Kunstwerk. Wer aufmerksam hinschaut, erkennt Figuren: die Gottesmutter Maria und Josef von Arimathäa, den Heiligen Geist in Gestalt einer Taube, zwei Engel. Oben ist Gottvater zu sehen, unten das Lamm Gottes. Einige Wachsstücke sind abgeplatzt, liegen am Boden des Kästchens, in dem das Kreuz aufbewahrt wird. Doch wer diese Arbeit sieht und um ihre Geschichte weiß, ist tief berührt. So geht es auch Kempens Kulturamtsleiterin Elisabeth Friese: „Dass Fritz Wingen das so hinbekommen hat, dass er das so hat gestalten können, ist unglaublich.“