Schutz vor Radioaktivität Kreis Viersen rät von Einnahme hochdosierter Jodtabletten ab

Kreis Viersen · Der Kreis Viersen warnt aktuell vor der Einnahme von Jodtabletten. Das Land NRW und auch der Kreis Viersen verfügen über ein ausreichendes Reservoir, das im Notfall genutzt werden kann. Derzeit befinde man sich nicht in einer Notlage.

 Derzeit ist die Einnahme von Jodtabletten nicht erforderlich, wie der Kreis Viersen erklärt.

Derzeit ist die Einnahme von Jodtabletten nicht erforderlich, wie der Kreis Viersen erklärt.

Foto: dpa/Jan Woitas

Vor dem Hintergrund der Geschehnisse in der Ukraine stellt der Kreis Viersen seit einiger Zeit vermehrt Anfragen zum Notfallschutz und insbesondere zu Jodtabletten fest. In diesem Zusammenhang teilt der Kreis mit, dass sowohl das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) als auch das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) als zuständige Bundesbehörden für die Überwachung der Umweltradioaktivität die Situation in der Ukraine aufmerksam und kontinuierlich beobachten. Damit seien sie in der Lage, frühzeitig zu erkennen, ob es Entwicklungen gibt, die gesundheitlich relevant für Menschen in Deutschland sein könnten. „Dies ist aktuell nicht der Fall“, erklärt der Kreis Viersen.

Aufgrund der Entfernung zur Ukraine sei auch bei einem Austritt von Radioaktivität aus einem dortigen Kernkraftwerk nicht damit zu rechnen, dass eine Einnahme von Jodtabletten erforderlich werden könnte. Unbeschadet dessen sei zu der sogenannten „Jodblockade“ generell anzumerken, dass man in Nordrhein-Westfalen über ein mehr als hinreichendes Kontingent an Jodtabletten verfüge. Die Jodtabletten seien dezentral auf die Kreise und kreisfreien Städte verteilt, womit sich die Vorlauf- und Bereitstellungszeiten im Bedarfsfalle erheblich verkürze. Auch der Kreis Viersen verfüge über einen ausreichenden Vorrat an Jodtabletten für alle Bürger, die im Bedarfsfall ausgegeben werden.

Bürgern wird dringend von einer selbstständigen Einnahme der Tabletten abgeraten. Eine Selbstmedikation mit hochdosierten Jodtabletten berge erhebliche gesundheitliche Risiken, habe aktuell aber keinerlei Nutzen, teilt der Kreis weiter mit. Jodtabletten schützen nicht vor Strahlung, die von außerhalb auf den Körper trifft, oder vor der Wirkung anderer radioaktiver Stoffe – außer Jod –, die in den Körper aufgenommen worden seien. Jodtabletten sollten nur dann eingenommen werden, wenn die Katastrophenschutzbehörde dazu ausdrücklich auffordert. Weitere Informationen zur Jodblockade: www.jodblockade.de.

(RP)
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