Biozid kommt zum Einsatz Kreis Viersen bekämpft Giftraupen an Kreisstraßen

Kreis Viersen · Der Kreis Viersen rechnet wie in den vergangenen Jahren damit, dass auch in diesem Jahr Eichen von den Raupen des Eichenprozessionsspinners befallen sind.

 Der Kreis Viersen will in den kommenden Tagen gegen Eichenprozessionsspinner vorgehen (Symbolbild).

Der Kreis Viersen will in den kommenden Tagen gegen Eichenprozessionsspinner vorgehen (Symbolbild).

Foto: dpa/Bernd Thissen

Der Schädling befällt bevorzugt Eichen, frisst als Raupe die jungen Blätter und durchlebt auf den Bäumen mehrere Larvenstadien. Ab dem dritten Larvenstadium zwischen Ende Mai und Anfang Juni entwickeln die Raupen weißliche, zwei bis drei Millimeter lange Härchen, die sich leicht von den Tieren lösen und ein Nesselgift, das so genannte Thaumetoporin, enthalten. Der Kontakt mit den Gifthaaren ist für den Menschen gefährlich, er kann zu pseudoallergischen Reaktionen führen. Diese Reaktionen können sehr unterschiedlich sein, vom Juckreiz bis zum allergischen Schock führen.

Um die Verbreitung zu vermindern, bekämpfen Kommunen und Kreise die Raupen deshalb entlang von Straßen, Wegen und Plätzen, die häufig besucht werden und an denen deshalb ein Kontakt mit den Gifthärchen gefährlich werden könnte. Die Stadt Kempen hatte vor einigen Tagen bereits mitgeteilt, dass Mitarbeiter mit der Bekämpfung der Raupen nun starten und Eichen an Schulen, Kindergärten, Spielplätzen, Sport- und Grünanlagen einsprühen werden. Auch der Kreis Viersen will in den nächsten Tagen, voraussichtlich ab Montag, 9. Mai, vorbeugend Bäume an Kreisstraßen mit einem biologisch wirkenden Präparat spritzen. Dadurch sollen die weitere Häutung der Raupen und die Bildung der gefährlichen Härchen verhindert werden.

Um das Spritzmittel auszubringen, stehe nur ein kurzes Zeitfenster zur Verfügung, teilt der Kreis Viersen mit. Zur Vorbereitung wurden daher bereits die Fahrzeuge und Maschinen am Baubetriebshof entsprechend ausgerüstet. Gespritzt wird dann bei passender Witterung, wenn es weder Wind noch Regen gibt. Neben einer Hubarbeitsbühne werde zur effektiven und wirtschaftlichen Ausbringung des Biozides wieder eine spezielle Anbau-Gebläsespritze eingesetzt, teilt der Kreis weiter mit. Wie im vergangenen Jahr kooperiere der Kreis bei der Bekämpfung der Raupen mit den Gemeinden Brüggen und Schwalmtal. Durch die Arbeiten könne es kurzfristig zu unvermeidbaren Einschränkungen für Verkehrsteilnehmer kommen.

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