Konzert von Sonja Kandels Springtime in St. Josef Kamperlings

Kempen · (RP) Sonja Kandels – der Name der Musikerin steht in Kempen für einen speziellen Sound, für afrikanische Lebensfreude, für Power und einen beschwingten Abend. Die Sängerin war jetzt im Pfarrzentrum von St. Josef in Kamperlings zu hören.

 Konzert des Sonja-Kandels-Trios in St. Josef Kamperlings mit (von links) Robert Niegl, Sonja Kandels und Pape Seck.

Konzert des Sonja-Kandels-Trios in St. Josef Kamperlings mit (von links) Robert Niegl, Sonja Kandels und Pape Seck.

Foto: Klaus Hann

Eingeladen hatte sie der Förderverein St. Josef, der mit diesem Abend eine neue Reihe installieren möchte. Jeden Pfingstfreitag soll ein Musikabend die Besucher ins Pfingstwochenende starten lassen. Hierzu war der Pfarrsaal von St. Josef mit Bistro- und Stehtischen und Kerzenschein in eine stimmungsvolle Lounge verwandelt worden. Mehr als 100 Gäste konnte Ina Germes-Dohmen vom Förderverein bei freiem Eintritt begrüßen. Mit Sonja Kandels zum Start dieser Reihe hatte der Verein ein gutes Händchen bewiesen, denn viele Musikliebhaber schätzen und kennen die Musikerin etwa von ihren Auftritten auf dem Gut Heimendahl. In St. Josef, so erzählte Kandels zu Beginn, fühlte sie sich vertraut, war sie doch im Jugendchor der Gemeinde in den 1980er- und 1990er-Jahren.

Sonja Kandels kam an diesem Abend nicht allein, zwei Musiker begleiteten sie, damit das Sonja-Kandels-Trio komplett wurde. Ihr versierter Begleiter am Klavier, Robert Niegl, ist studierter Jazzpianist und brachte ebenso poppige wie Weltmusik- Einflüsse mit in sein Spiel. An der Percussion begleitete sie Pape Seck aus Senegal. Seck ist bekannt für seine musikalische Virtuosität an der Djembe und verschiedenen anderen afrikanischen Trommeln. Er spielt unter anderem im Landesjazzorchester, ist regelmäßig mit „AfrikaAfrika“ (André Heller) unterwegs und tritt im In- und Ausland als Griot seiner Tradition auf.

Die drei boten dann auch eine hinreißende Mischung aus eigenen Kompositionen wie „When the moon“ oder „Samba“, Jazzstandards („Summertime“) und umarrangierten traditionellen afrikanischen und senegalesischen Liedern, die die meisten zwar nicht verstanden, deren Rhythmus aber ins Blut und in die Beine ging. Die Spielfreude der drei Musiker war ansteckend, vor allem die charismatische Sängerin nahm die Zuhörer gefangen.

So lernte das Publikum überraschend schnell afrikanisch, sang mal laut, mal leise „Mama wojé, Papa wojé“ (Afro Blues) und ging mit bei „Mama Ndialila“, als sei es selbst bei der Hochzeit eingeladen. Nach der Pause gab es nahezu alle Lieder aus Afrika: „Manungo Na“, „Solingobu“ oder „Sankofa“, die Bedeutung erschloss sich mal mehr als Blues, mal mehr als freudiger Afro-Jazz nur über den Rhythmus. Der absolute Star schien der Click-Song von Miriam Makeba zu sein, den Sonja Kandels mit besonderer Leichtigkeit darbot. Begeistert waren auch die Mitglieder des Fördervereins St. Josef vom Auftakt der neuen Reihe. „Das war ein toller Start“, meinte Ina Germes-Dohmen.

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