Konzert Puccini-Zeit in der Grefrather Laurentiuskirche

Grefrath · Die junge Sopranistin Katrin Ellerwald bot Musik, die ans Herz geht.

 Stehenden Applaus gab es nach dem Konzert für die Akteure in  der Laurentiuskirche.

Stehenden Applaus gab es nach dem Konzert für die Akteure in  der Laurentiuskirche.

Foto: Wolfgang Kaiser

Die Kirche St. Laurentius war bestens gefüllt. Schließlich wurde auch ein nicht alltägliches Programm geistlicher Musik geboten. Giacomo Puccini (1858-1924) als Opernkomponist ist Musikliebhabern bestens bekannt, aber auch als Komponist von Kirchenmusik? Der Kirchenchor St. Laurentius und Freunde sowie das Rheinische Oratorienorchester unter der Leitung von Johannes Herrig hatten Puccinis Frühwerk „Messa di Gloria“ einstudiert – eigentlich eine Examensarbeit des 22-Jährigen am Konservatorium von Lucca, als dieser noch plante, als Kirchenmusiker Karriere zu machen.

Der erste Satz, ein Kyrie, beginnt verhalten, zunächst vom Orchester, dann auch vom Chor. Dabei fällt sofort die gute Artikulation der Sängerinnen und Sänger auf, die auch in allen drei Sprachen des Konzertabends wiederzufinden sein sollte.

Beim nachfolgenden Gloria gibt es die ersten „italienischen Momente“ in der Messe: Tänzerisch und unbeschwert interpretiert der Chor den Beginn. Keine Mühen hat man, wenig später dann eine würdevolle Atmosphäre zu schaffen.

Das Schwelgen in harmonischen Klängen und Entwickeln von Emotionen liegt dem Chor, genauso wie ein stimmgewaltiges Glaubensbekenntnis zu geben. Gemeinsam mit dem Orchester und den beiden Solisten Bo-Hyeon Mun (Tenor) und dem Grefrather Bass Hans-Peter Feyerabend setzt der Kirchenchor auch eindrucksvolle Programmmusik um, wenn Puccini Erdbeben und sich öffnende Gräber in Töne fasst. Noch mehr musikalische Vielfalt bietet das zweite große Werk des Abends, das 1990 uraufgeführte „Magnificat“ von John Rutter 

­(* 1945). Schließlich ist der englische Komponist dafür bekannt, dass er in vielen Genres der Musik unterwegs ist und sich dies auch in seiner Kirchenmusik wiederfindet.

Monumentale Klanggebäude plant Rutter ein, Chor und Orchester – nun noch um weitere Schlagzeuger verstärkt – setzen dies überzeugend um. Ein schwungvolles Lobpreisen Gottes und ein andächtiges wie gefühlvolles Loblied auf die Himmelskönigin Maria, die als Rose dargestellt wird, gehören zu den abwechslungsreichen Facetten.

Höhepunkte in der Aufführung sind dabei die Sätze „Et misericordia und „Esurientes“. Die junge Grefrather Sopranistin Katrin Ellerwald, Chor und aus dem Orchester herausragend die Flöte und die Harfe lassen Musik entstehen, die ans Herz geht. Musik im fein ausbalancierten Zusammenspiel, mal ein üppigeres Schwelgen, dann ein zartes Wiegen in den Klängen, es ist ein Genuss.

Das Publikum bedankt sich schließlich mit stehendem Applaus für diesen Konzertabend.

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