Kempen Konkurrenz der Bauernlädchen

Kempen · Das Zentrenkonzept hat auch ein Auge auf die Bauernlädchen, also die Verkaufsräume auf Höfen. Auch dort gilt, dass eigentlich nur Produkte aus der eigenen Erzeugung verkauft werden dürfen. Doch das ist teilweise nicht so. „In der Spargel-Saison kommt der Schinken samt Wein dazu. Das kann noch toleriert werden, aber es darf nicht weiter ausarten“, betont Kempens Bürgermeister Karl Hensel. Daher wirkt das Zentrenkonzept mit Sortiments- und Flächenbegrenzung entgegen. Die Stadt wolle ein vernünftiges Zusammenspiel aller erreichen und keine extreme Konkurrenzsituation für den Handel in der Innenstadt aufkommen lassen, so Hensel. Konflikte bleiben nicht aus, jeder möchte seine eigene Kasse klingeln hören.

Dass es trotzdem funktioniert, zeigt zum Beispiel das Gut Heimendahl am Krefelder Weg. „Selbstvermarktung ist einfach klassisch für den landwirtschaftlichen Betrieb. Man muss miteinander sprechen und überlegen, was lösbar ist, ohne das einer dem anderen schadet“, betont Hannes von Heimendahl. Man stehe in ständigen Kontakt mit der Stadt Kempen, Ideen würden miteinander abgestimmt, ohne dass das Zentrenkonzept zu sehr berührt werden. Zudem ziehe gerade das Gut auswärtige Besucher an, die dann wiederum auch Kempen besuchen würden. Günstige Kostenstrukturen nutzen und vor Ort vermarkten, das gilt nicht nur für Gewerbe und Landwirtschaft. Auch Ärzte haben mittlerweile die Gewerbegebiete für sich entdeckt. Regelrechte Ärztezentren sind auf diesem Weg schon entstanden. Die billige Fläche und die ausreichenden Parkplätze sprechen dafür. Damit dies nicht in Kempen passiert, setzt die Stadt hier ebenfalls auf ihr Zentrenkonzept. Denn laut Hensel gehörten Ärzte in die Innenstadt, zu der er auch das Ärztezentrum Arnoldhaus am Bahnhof zählt.

(RP)
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