Kommentar Am Ende zog die Politik die Reißleine

Michael Klee wurde zunächst dafür gefeiert, am Ende auch dafür verdammt. Es galt im Frühjahr 2016 als genialer Coup, aus einem Landesprogramm zur Integration von Flüchtlingen rund 400.000 Euro für den Umbau der ehemaligen Förderschule in St. Hubert losgeeist zu haben.

Dafür gab es für Klee von allen Seiten Lob. Allerdings stellte sich sein Kollege Kahl, Chef des Baudezernats, quer. Als sich Experten die Bausubstanz dann endlich genauer angesehen hatten, stellte sich heraus, dass die Sanierung des alten Schulhauses mehr als eine Million Euro hätte kosten sollen. Das war der Kempener Politik zu viel. Mit der Mehrheit von CDU, FDP und Freien Wählern zog der Stadtrat die Reißleine. Die Zuschüsse waren futsch, mussten zurückbezahlt werden. Klee stürzte am Ende auch über diesen Fehlschlag, wurde 2019 nicht für eine zweite Amtszeit wiedergewählt. Nun gibt es die abgespeckte Version des Begegnungszentrums – für 250.000 Euro.

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