Stadt Kempen Kneipenweise Live-Musik

Stadt Kempen · Da hatten die Besucher die freie Auswahl: In zwölf Kempener Lokalen war Samstagabend Livemusik angesagt. Die Palette war breit. Bis in den frühen Morgen wurde gerockt und getanzt.

Nach dem Premierenerfolg der Live-Musik Kneipennacht "KEMPEN-LIVE!" in 2007 schloss die zweite Auflage des Gastro-Musikfestivals an diesem Samstag nahtlos daran an. Zwölf Bands spielten in zwölf Lokalen — international, vielseitig und hörenswert. Dabei war musikalisch so ziemlich alles vertreten, was Livequalität hat und in die Beine geht: Blues, Soul & Funk, Schlager, Oldies, Boogie und Rock´n´Roll buhlten um die Gunst der zahlreichen Gäste.

Außerhalb der Stadtmauern ging die Sause im Haus Klingenberg mit "OPA kommt", der "harten Oldieband", los. Mit dabei das Ehepaar Frohnapfel aus St. Tönis, das spontan zum Festival nach Kempen kam und bei goldenen Oldies einen guten Start erlebte. Derweil war in der Traberklause ein viel ruhigeres Programm angesagt; auf engstem Raum präsentierte sich hier das Duo "Amoque" aus Ratingen. Gitarrist Mique Bone und Sängerin Amoque schufen mit umarrangierten Welthits aus den letzten 30 Jahren eine heimelige Atmosphäre, wie sie das Festival sonst nicht hervorbringen konnte: ruhig, langsam und romantisch.

Ein paar Häuser weiter, im Radizio Sol Brazil an der Ellenstraße, gastierte die Latinoformation Luis de Lima Band. Wo sonst die Gäste speisen, standen rund 150 Gäste auf engstem Raum und folgten der ultimativen Sunshine-Musik um den innovativsten Latino-Gitarristen Luis de Lima. Traditionelle Rhythmen verbanden sich hier mit Funk- und Popanleihen, es folgten Bossa, Cumbia, Salsa und jede Menge herrlicher kubanischer Nummern. Gut beraten war, wer das Programmheft direkt zum Auftakt der Nacht sorgfältig studierte. Immerhin waren im Vergleich zum Vorjahr drei weitere Lokalitäten hinzugekommen. Doch auch das abendliche Lustwandeln an den einzelnen Locations vorbei lohnte sich. Hierbei entschieden die Gäste spontan, worauf sie gerade Lust haben — ein Dutzend Möglichkeiten des roten Eintrittsbandes.

Der "Rausschmießer" zu späterer Stunde, nämlich ab 23 Uhr, hieß "The Canidates" und spielte im großen Saal des Kolpinghauses. Gegründet im Herbst 1962, sind sie das Urgestein der Düsseldorfer Musikszene. Viele namhafte Musiker waren im Laufe der Jahrzehnte dabei, und auch heute noch begeisterte Sänger Chris Platte und seine illustre Truppe vorbehaltlos und produktiv. Bis drei Uhr morgens wurde hier — stets in Originaltonarten (!) — das Haus gerockt.

(RP)
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