Gemeinde Grefrath Kita-Plätze für Kleinste sind sehr gefragt

Gemeinde Grefrath · Zum Kindergartenjahr werden in Grefrath und Tönisvorst fast 40 Prozent der Kinder unter drei Jahren in einer Kita oder in Tagespflege betreut. Die Zahlen sind in den Kommunen unterschiedlich.

 Immer mehr Eltern brauchen für ihre Kinder unter drei Jahren einen Betreuungsplatz – sei es nun in einer Kindertagesstätte oder bei einer Tagesmutter. Fast 40 Prozent der U3-Kinder im Kreis werden inzwischen so betreut.

Immer mehr Eltern brauchen für ihre Kinder unter drei Jahren einen Betreuungsplatz – sei es nun in einer Kindertagesstätte oder bei einer Tagesmutter. Fast 40 Prozent der U3-Kinder im Kreis werden inzwischen so betreut.

Foto: dpa

728 Betreuungsplätze für Kinder zwischen ein und drei Jahren gibt es in den Kommunen, für die das Jugendamt des Kreises Viersen zuständig ist, also in Grefrath, Tönisvorst, Niederkrüchten, Brüggen und Schwalmtal. Diese 728 Plätze werden für das Kindergartenjahr 2014/2015 bereitgestellt, das sind 58 Plätze mehr als zum Start des Kindergartenjahrs 2013/2014. Den Bedarf, den Eltern für die Betreuung der Unter-Dreijährigen angemeldet hätten, habe man decken können, sagt Hannes Vilcans vom Kreisjugendamt in der jüngsten Sitzung des Kreisjugendhilfeausschusses. Er lobte auch die Eltern: Sie hätten flexibel reagiert und nicht darauf bestanden, unbedingt einen Platz in der gewünschten Kita zu bekommen, und so habe man für jedes Kind einen Kita-Platz oder einen Platz bei einer Tagesmutter finden können.

Seit August 2013 haben Kinder unter drei Jahren einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. Viele Kommunen hatten sich darauf eingerichtet. Damit verbunden war aber auch die Sorge, nicht genügend Plätze anbieten zu können — und dann mit Klagen der Eltern konfrontiert zu werden. Doch beim Kreis sei keine einzige Klage eingegangen, berichtet Vilcans — eben weil es gelungen sei, den Bedarf zu decken.

Das Kreisjugendamt hatte für das Kindergartenjahr 2013/2014 ursprünglich angenommen, dass mindestens 32 Prozent aller Kinder unter drei Jahren in den oben genannten fünf Kommunen einen Betreuungsplatz benötigen würden. Die tatsächliche Nachfrage aber war größer: Bei einer Erhebung im Frühsommer 2013 stellte sich heraus, dass die Bedarfsquote bei über 35 Prozent liegt. Für das Kindergartenjahr 2014/2015 liegt die Nachfrage noch höher — die nun für August eingerichteten 728 U3-Betreuungsplätze entsprechen 39,72 Prozent.

Dabei sind die Anforderungen in den Kommunen unterschiedlich: Am höchsten ist die Betreuungsquote für Unter-Dreijährige in Grefrath mit 51,15 Prozent. In Brüggen brauchen dagegen nur nur 33,14 Prozent der Unter-Dreijährigen einen Betreuungsplatz, in Schwalmtal sind es 36,57 Prozent, in Tönisvorst 39,33 Prozent. Niederkrüchten folgt mit 42,21 Prozent.

Während die Kinderzahl seit Jahren sinkt, steigt die Zahl der Betreuungsplätze für die Unter-Dreijährigen: Zum 1. August 2008 zählte das Kreisjugendamt in den fünf Kommunen 2231 Kinder unter drei Jahren, damals gab es 291 Betreuungsplätze für die Unter-Dreijährigen. Zum 1. August 2012 wurden in den fünf Kommunen 1943 Kinder unter drei Jahren gezählt, es gab 522 U3-Plätze. Zum 1. August 2013 wurden 1900 U3-Kinder gezählt sowie 673 U3-Betreuungsplätze, für 2014 nun stehen 1833 U3-Kindern 728 Betreuungsplätze gegenüber, dei alle vergeben sind.

Bei der Tagespflege gebe es noch Reserven, so Vilcans. Die werde vor allem von Eltern von Kindern zwischen einem und zwei Jahren gern genommen, weil die Gruppen klein und die Öffnungszeiten sehr flexibel seien. Grundsätzlich sei man sehr froh, sowohl Plätze in Kindertagesstätten als auch in der Tagespflege anbieten zu können. Daneben dürfen die sogenannten Regelkinder nicht vergessen werden. Das sind die Kinder ab drei Jahren, die bis zum Schuleintritt einen Kindergarten besuchen. Zum 1. August 2014 gehen von 1968 Kindern in dem Alter, die in den fünf Kommunen leben, 95 Prozent in den Kindergarten — oder 1884 Kinder.

Kurz angesprochen wurde im Jugendhilfeausschuss auch die "gefühlte Lücke" an Betreuungsplätzen, von der Eltern in Schwalmtal berichtet hatten. Dass Eltern in den vergangenen Wochen erfuhren, es sei kein Platz in einer Kita mehr frei, hänge damit zusammen, dass manche Eltern ihre Kinder in drei oder vier Kitas gleichzeitig anmeldeten — in der Hoffnung, so auf jeden Fall einen Betreuungsplatz zu erhalten. Manche Eltern bekommen auch von vier Kitas das Okay, müssen sich für eine Kita entscheiden — und dann werden wieder drei Plätze frei.

Im Schwalmtaler Ausschuss für Jugend und Soziales war diese Problematik angesprochen worden. Eine zentrale Stelle für die Vergabe von Kinderbetreuungsplätzen gibt es nicht. Thomas Paschmanns (CDU) berichtete, die Kindergärten hielten aber untereinander Kontakt und könnten Eltern sagen, wo noch Plätze frei seien. Jede Kita habe Wartelisten, dann erfolge die Planung, dann erhielten die Eltern die Bestätigung. Im Kreisjugendhilfeausschuss sicherte das Jugendamt zu, die Lage genau zu beobachten.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort