Oedt Kita-Neubau auf dem Bolzplatz sorgt für Ärger

Oedt · Die SPD hatte zu einer Infoveranstaltung eingeladen, um den Anwohnern die politische Entscheidung für den Standort zu erklären. Rund 70 Bürger kamen und äußerten ihre Kritik an den Plänen.

 Auf dem Bolzplatz, der einem Kita-Neubau weichen soll, trafen sich die Politiker mit den Anwohnern.

Auf dem Bolzplatz, der einem Kita-Neubau weichen soll, trafen sich die Politiker mit den Anwohnern.

Foto: Ulrike Gerards

Die Entscheidung des Gemeinderates, als Standort für den Neubau der DRK-Kita den Bolzplatz vor der Grundschule in Oedt zu wählen, kommt nicht bei allen Bürgern gut an. Besonders im Netzwerk Facebook machte sich kurz nach der Entscheidung Unmut breit. Daher hatte die SPD zu einer kleinen, recht spontanen Info-Veranstaltung direkt an der besagten Fläche eingeladen, und rund 70 Bürger waren genommen.

SPD-Bürgermeisterkandidat Roland Angenvoort wollte dort sein Abstimmungsverhalten erklären und hatte zudem Bürgermeister Manfred Lommetz, Rolf Brandt vom Nabu und Detlef Blank, Kreisgeschäftsführer des Deutschen Roten Kreuzes als Träger der Kita, hinzugebeten. Angenvoort machte deutlich, dass es leichter sei, einen Bolzplatz zu verlegen als einen anderen Platz für eine Kita zu finden. Auch das Thema Artenvielfalt sei sehr wichtig. Denn die Alternative zum Bolzplatz ist die Obstwiese hinter der Schule, die der Nabu angelegt hat. Rolf Brandt erklärte, dass die Fläche, die mittlerweile auch mit einem Krötentunnel versehen ist, ein ideales Biotop sei. Detlef Blank erklärte die Notwendigkeit einer zügigen Entscheidung, um den Bedarf nach Kita-Plätzen decken zu können. Und er betonte, dass der integrative Kindergarten, den also auch Kinder mit Behinderungen besuchen, dringend ebenerdig gebaut werden müsse.

Die anwesenden Bürger, darunter viele Anwohner, Eltern von Kita-Kindern sowie Jugendliche, ärgerten sich aber besonders darüber, dass sie vor der Entscheidung nicht einbezogen wurden. Der Verkehr sei morgens und mittags zum Bringen und Abholen der Kinder schon jetzt eine „Katastrophe“. Zudem wird kritisiert, dass den Kindern und Jugendlichen wieder eine Aufenthaltsmöglichkeit genommen werde. Die Alternativfläche für den Bolzplatz auf der anderen Seite des Wegs zur Schule gegenüber dem Parkplatz kritisierten die Bürger als zu klein und zu nah an anderen Häusern. Auch wird befürchtet, dass dort in Zukunft Stellplätze als Erweiterung des bestehenden Parkplatzes entstehen könnten.

Birgit Jahrke (FDP) machte deutlich, dass man mehr für die Jugendlichen in der Gemeinde tun müsse und diesen nicht auch noch diesen Platz wegnehmen könne. Die FDP, die sich in der Ratssitzung zu diesem Punkt enthalten hatte, hat nun einen Antrag gestellt, die Standort-Frage neu zu beraten. „Wir sind der Auffassung, dass aufgrund der durch die Corona-Situation ausgefallenen Ausschusssitzungen die Angelegenheit nicht ausreichend beraten und abgewogen wurde“, heißt es im Antrag.

Schon während der Ratssitzung hatte die Wählergemeinschaft GOVM in der Einwohnerfragestunde moniert, dass die Bürger vor dem Beschluss nicht konsultiert worden seien. So blieben die Befürchtungen der Anwohner zum Verkehrsaufkommen unberücksichtigt – genauso wie die Interessen der Kinder und Jugendlichen. Aus GOVM-Sicht nahegelegen hätte der alternative Standort Nabu-Obstwiese. Dieser sei aus ökologischer Perspektive möglich. Die Gemeinde hatte vorgeschlagen, die Bäume dort umzupflanzen.

Der Rat hat neben der Standort-Entscheidung auch die Änderung des Bebauungsplans für diesen Bereich angestoßen. Betroffene könnten sich dazu nun äußern. Roland Angenvoort warb dafür, davon Gebrauch zu machen.

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