Buttermarkt Spielzeugklassiker waren der Verkaufshit

Kempen · Beim Kindertrödel auf dem Kempener Buttermarkt verkauften sich Lego und Playmobil weit besser als Kleidungsstücke.

 Der Trödelmarkt des Kinderschutzbundes war wie immer sehr gut besucht.

Der Trödelmarkt des Kinderschutzbundes war wie immer sehr gut besucht.

Foto: Kaiser, Wolfgang (woka)

Rund 80 Stände waren es wohl, die am Samstagvormittag den Buttermarkt mit Leben erfüllten. Zufrieden schauten Geschäftsführerin Margret Terhoeven und der Vorstand des Kinderschutzbundes über den Platz. Auch wenn es weniger kleine Trödler als im Vorjahr waren, wurde an den Ständen fleißig gehandelt. Manche Kinder waren schon gegen 7 Uhr in der Frühe mit ihren Eltern gekommen, um einen guten Platz zu finden. „Vor allem im Schatten”, war überall zu hören. Offensichtlich hatte in den Familien vorher das große Ausräumen und Sortieren stattgefunden. Auf Tischen, Decken und in Kartons stand vielerlei bereit. Einig waren sich viele Eltern darin, dass Kinderkleidung gar nicht so gut gefragt war wie in vergangenen Jahren.

 Abgeknuddelt oder geliebt: Auch zahlreiche Stofftiere wechselten den Besitzer.

Abgeknuddelt oder geliebt: Auch zahlreiche Stofftiere wechselten den Besitzer.

Foto: JA/Lübke, Kurt (kul)

Dagegen waren unschlagbarer Renner auf dem Trödelmarkt dieses Jahr wohl Lego und Playmobil. Kaum ein Stand, an dem nicht teilweise komplette Bauausrüstungen angeboten wurden. Nils Pollok (sieben Jahre) trennte sich ganz gerne von seinen Schätzen, das Geld wollte er sparen. Ruben Heinz-Einmanns (17) hatte sich sogar die Mühe gemacht, alle seine Lego-Teile sorgfältig zu verpacken und auch noch mit der Bauanleitung zu versehen. Und dann ist es prompt seiner Mutter beim Einpacken ins Auto passiert, dass sie das große Schiff zerstörte. Also gab es für die Familie abends vor dem Trödelmarkt noch eine Bastelstunde, damit das Schiff wieder perfekt präsentiert werden konnte. Während seine Mutter den Stand hütete, war Nils gerade unterwegs. Denn er hatte auf dem Trödelmarkt ein Skateboard entdeckt. Das wurde direkt mit dem erwirtschafteten Gewinn gekauft und musste nun ausprobiert werden.

Lia (fünf Jahre) hatte ihr halbes Kinderzimmer zur Bestückung des Standes ausgeplündert. Vor allem viele Stofftiere waren dabei. Aber dann konnte sie einen kleinen Löwen doch nicht abgeben, der musste schnell wieder in der Tasche verschwinden. Gleich um die Ecke gab es einen ganzen Koffer alter Original-Barbiepuppen. Allerdings hatten die schicken Damen im 70er-Jahre-Outfit bis kurz vor Ende des Marktes noch keine Liebhaber gefunden. Auch bei Justin (zwölf Jahre) und Kevin (zehn Jahre) Ahlberg gab es noch ein paar Ladenhüter. Paar in dem Sinne wörtlich, denn die Brüder boten neben vielem Spielzeug Schuhe an. Trotzdem waren die Jungs zufrieden mit ihren Verkäufen. Sie haben eine genaue Aufteilung beim Geld, so ihre Mutter. Ein Drittel darf ausgegeben werden, ein weiteres Drittel wandert in die „Goldene Gans”, einem Spartopf für die Zukunft, das letzte Drittel in die „Traumdose” für Dinge, die man sich wünscht und dafür anspart.

Aber es gab noch viel mehr zu entdecken. Da hatte jemand in den letzten Jahren Muscheln am Meer gesammelt und bot sie nun eingemacht in Gläsern an. Wer schon immer mal eine schicke Villa besitzen wollte, wurde bei Hanna (17) fündig. Denn sie trennte sich von dem Prachtexemplar der Puppenstube. Ob sie allerdings den geforderten Preis bekommen würde, da war sie sich offensichtlich selbst nicht sicher. „Der ist noch verhandelbar”, so die junge Händlerin.

Handeln war überhaupt angesagt am Samstag. Es war absolut amüsant, zu zuhören, wie da die Kinder mit Erwachsenen argumentierten. Nein, der Teddy ist nicht abgeknuddelt, sondern er wurde geliebt. Aber jetzt braucht er ein neues Zuhause, weil sein Besitzer sich zu alt für Teddys fühlt. Und es wurde Stein und Bein geschworen, dass in der Playmobil-Verpackung wirklich alle Teile vorhanden sind. Das Angebot, nachzuzählen, nahm der Käufer nicht an. Schon wechselte das Teil für 15 Euro den Besitzer. „Ist für meinen Enkel”, sagte er im Weggehen. Nun darf man gespannt sein, ob die Ritterburg wirklich komplett aufgebaut werden kann.

Kurz vor Schluss waren dann auch die Mitarbeiter vom Kinderschutzbund sehr zufrieden mit ihrem Verkaufserlös. Denn sie hatten jede Menge Kleidung aus ihrem Second-Hand-Lädchen mitgebracht. Und auch Stücke, die bislang im Laden im Campus am Spülwall noch keine Abnehmer gefunden hatten, wurden nun im Sonnenlicht des Buttermarktes gern gekauft.

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