Stadt Kempen Kinderpornos: Bewährung für Kempener

Stadt Kempen · Weil er kinderpornografische Dateien aus dem Internet herunter geladen und auf seinem Computer gespeichert hatte sowie weitere Bilder und Videos in großer Anzahl besaß, erhielt ein bislang strafrechtlich nicht in Erscheinung getretene 51-jähriger Kempener gestern vom Amtsgericht Krefeld eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und vier Monaten. Zudem wurde ihm auferlegt, eine bereits begonnene Therapie fortzusetzen.

Der Mann hatte laut Anklageschrift von Oktober 2010 bis März 2012 rund 200 kinderpornografische Bilder und Videos sowie etwa 50 jugendpornografische Bilder und Videos aus dem Internet herunter geladen und auf seinem PC gespeichert, um so ungehindert auf die Dateien zugreifen zu können: Diese zeigen unter anderem den sexuellen Missbrauch von Mädchen. Zudem fand die Polizei bei einer Hausdurchsuchung mehr als 1000 kinderpornografische Bilder und Videos.

Der Kempener hatte bereits weit vor Prozessbeginn ein umfassendes Geständnis abgelegt. Warum er die ganzen "Sachen" sammelte, könne er nicht genau sagen. Er sei in einer "Krise" gewesen; sowohl beruflich als auch privat habe es erhebliche Schwierigkeiten gegeben. "Nach dem Auffinden der Dateien ist meine Ehe endgültig in die Brüche gegangen", ergänzte der sichtlich angeschlagene 51-Jährige. Er schäme sich dafür, dass ihm die Bilder "eine Zeit lang" gefielen. Heute, nach einigen Therapiestunden, verspüre er gar kein Verlangen mehr, sich kinderpornografisches Material anzuschauen.

Die Richterin erklärte in ihrer Urteilsbegründung, dass sie es als positiv ansehe, dass der Angeklagte seine Taten umfassend gestanden habe. Zudem zeige er sich "sichtlich beeindruckt" von dem Verfahren. Nicht nur, weil sein Familienleben durch seine Vergehen "erheblichen Schaden" genommen habe, bereue er sein Tun sehr. "Sie erhalten keine zusätzliche Geldstrafe, damit sie finanziell in der Lage sind, ihre Therapie fortzuführen", ergänzte die Richterin.

(sste)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort