Kempen Kerne picken und Blätter pusten

Kempen · Mit einem großen gemeinsamen Frühstück startet jeder Tag der Herbstferien-Betreuung der Astrid-Lindgren-Schule. Herbst-Olympiade, Drachenbauen und gemeinsames Backen halten die Kinder neben freiem Spiel in Atem.

 Das Programm in der Betreuung kommt bestens an. Unser Bild zeigt (vorne v.l.) Lauren, Noah, Luna, hinten Juline und Pierre, die alle konzentriert bei der Sache sind.

Das Programm in der Betreuung kommt bestens an. Unser Bild zeigt (vorne v.l.) Lauren, Noah, Luna, hinten Juline und Pierre, die alle konzentriert bei der Sache sind.

Foto: achim Hüskes

"Philipp, Philipp", die Anfeuerungsrufe der fünfköpfigen Kindertruppe motivieren den Achtjährigen zu Höchstleistungen. Drei Sonnenblumenkerne liegen schon in der Schüssel am anderen Ende der Laufstrecke, als er im Dauerlauf, einen Strohhalm in der Hand, an den Tisch mit dem großen Haufen von Sonnenblumenkernen zurückgelaufen kommt. Einen Kern ins Visier nehmen, den Strohhalm ansetzen und tief Luft holen. Der Kern pappt an und vorsichtig geht es, Luft anhaltend, zur anderen Schüssel zurück.

Kaum lässt Philipp den Kern dort fallen winkt Betreuerin Franziska Przibilla ab. "Die 30 Sekunden sind rum", ruft sie und trägt in die Wettbewerbskarte von Philipp vier Punkte in der Kategorie "Kerne picken" ein. Elias geht als nächster an den Start. "Auf die Plätze, fertig, los!", gibt Przibilla vor und der Zehnjährige legt los. Aber nicht nur hier geht es um sportlich, lustige Disziplinen. Insgesamt sind es sechs Stationen, an denen die 30 Kinder der Herbstferienbetreuung in der Astrid-Lindgren-Schule anzutreffen sind. "Wir haben gemeinsam alle Stationen vorbereitet und aufgebaut.

Heute nun findet unsere Herbst-Olympiade statt", berichtet Ines Lempa, Geschäftsführerin des Sozialdienstes katholischer Frauen, der für die OGS Betreuung an der Astrid-Lindgren-Grundschule verantwortlich ist und auch die Herbstferienbetreuung organisiert. So wurden Nüsse gesammelt, Kastanien gesucht und Blätter mitgenommen. Für die Station "Monster kegeln" waren die Kinder besonders kreativ. "Wir haben nämlich aus großen Plastikflaschen Monster gebastelt", verrät Sharin. Die Achtjährige scheint auch gut im Zielen zu sein, denn mit ihrem ersten Wurf lässt sie gleich sieben der kunterbunten Flaschenmonster kippen.

Lautes Gelächter ist vom Kastanienlauf zu hören. Immer, wenn eine Kastanie vom Teelöffel fällt, weil der Läufer zu sehr mit dem Löffel wackelt, kommt es zu herzlichem Gekicher. "Das ist gar nicht so einfach", meint Szymon, der in den vorgegebenen 30 Sekunden keine Kastanie in den Topf am Ende der Laufstrecke bekommen hat. Traurig ist der Siebenjährige darüber aber nicht. Die Sache an sich macht dafür einfach zuviel Spaß.

Das gilt auch für den Hasen-Weitsprung. Spaß an der Freude ist angesagt, wenn auf die Absprungkante zugerannt wird und ein jeder versucht, soweit wie möglich zu springen. Wenngleich Betreuerin Sara Rheinfelder jeden Sprung genau nachmisst und in die Wettbewerbskarte einträgt. Selena /7) ist auf ihre 1,50 Meter genauso stolz wie Lauren (8) auf die gesprungenen drei Meter. Auf ordentlich Puste kommt es beim Blätter pusten per Strohhalm an und beim Nüsse sammeln ist zudem etwas Glück gefragt.

Hier geht es nämlich mit verbundenen Augen an den Start. Juline bekommt gerade eine Schlafmaske ausgesetzt. Eine letzte Kontrolle, ob sie wirklich nichts sieht, dann geht es vorsichtig in das mit umgekippten Tischen abgegrenzte quadratische Feld. Es gilt so viele Nüsse wie möglich aufzusammeln. Auf Knien rutschend, die Hände weit vorgestreckt macht sich die Grundschülerin ans Werk. 16 Stück schafft Juline, bevor sie die Schlafmaske an Pierre abgibt.

"Das macht Spaß", meint der Sechsjährige und strahlt vor Begeisterung, als auch er seine Ausbeute zählt und entsprechende Punkte bekommt. Mittlerweile sind die Wettbewerbskarten überall voll mit Zahlen. Für das Betreuerteam geht es ans Auszählen, denn schließlich gibt es auch eine Siegerehrung. "Wenngleich wir hier nur Sieger haben. Alle bekommen nämlich einen Preis", verrät Lempa.

(tref)
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