Technischer Beigeordneter vor Wechsel nach Krefeld Kempens Probleme mit den Chefposten

Kempen · Sollte Marcus Beyer als Dezernent nach Krefeld wechseln, hätte die Stadt Kempen ein Problem. Mit dem Ausscheiden des Ersten Beigeordneten Hans Ferber aus dem aktiven Dienst wären im Herbst gleich zwei Spitzenposten unbesetzt.

 Der Technische Beigeordnete Marcus Beyer an seinem Schreibtisch im Kempener Rathaus. Beyer steht vor einem Wechsel nach Krefeld.

Der Technische Beigeordnete Marcus Beyer an seinem Schreibtisch im Kempener Rathaus. Beyer steht vor einem Wechsel nach Krefeld.

Foto: Wolfgang Kaiser

Die Sitzung des Kempener Bauausschusses musste am Montagabend ohne ihn stattfinden, weil der Technische Beigeordnete der Stadt, Marcus Beyer, wichtige Vorstellungstermine in seiner Heimatstadt Krefeld hatte. Dort soll der 45 Jahre alte Diplom-Ingenieur, der in Krefeld aufgewachsen ist und mit seiner Familie lebt, am Donnerstag vom Stadtrat zum neuen Bau- und Planungsdezernenten gewählt werden. Beyers Wahl gilt als sicher, CDU und SPD haben sich auf seine Wahl verständigt – und er ist einziger Kandidat. Wann er seine neue Stelle in Krefeld antreten wird, ist offen. Er soll so schnell wie möglich wechseln.

Beyers Tätigkeit in Kempen könnte zu einem recht kurzen Gastspiel werden. Erst im April 2018 trat er die Nachfolge von Stephan Kahl als Technischer Beigeordneter an. Zuvor war seit 2013 Fachbereichsleiter bei der Stadt Tönisvorst. Er kam damals von der Stadt Krefeld, wo er im Planungsbereich gearbeitet hatte.

Dass Beyer das Kempener Rathaus am Buttermarkt bald verlassen könnte, trifft die Stadtverwaltung hart. Am 12. Juli scheidet schon der Erste Beigeordnete Hans Ferber aus dem aktiven Dienst aus, bevor er Ende des Jahres regulär in den Ruhestand tritt. Eigentlich sollten Ferbers Aufgaben auf die Dezernate von Bürgermeister Volker Rübo sowie der Beigeordneten Beyer, Michael Klee und Jörg Geulmann verteilt werden. Dieser Verteilungsplan wäre mit dem Ausscheiden Beyers hinfällig. Die Stelle des Technischen Beigeordneten müsste ausgeschrieben werden, sie bliebe in jedem Fall für einige Zeit vakant.

Für die Politik in Kempen käme der Weggang Beyers zur Unzeit: Der Ingenieur hat sich seit seinem Amtsantritt in Kempen einen guten Ruf erworben. Allerdings hatte er von seinem Vorgänger Kahl eine Vielzahl von offenen Projekten übernommen, beispielsweise die Sanierung der Schulen, der Ausbau der Kita-Plätze oder das inzwischen zu den Akten gelegte geplante Begegnungszentrum in St. Hubert. Auch die Sanierung des Rathauses am Buttermarkt ist dringend erforderlich, aber hier hat noch nicht einmal die Vorplanung begonnen.

Außerdem: Ende des Jahres muss ein neuer Erster Beigeordneter gewählt werden. Als ein möglicher Bewerber gilt Jörg Geulmann, der in der Politik allerdings derzeit an Zustimmung zu verlieren scheint. Im Frühjahr 2020 läuft die erste Amtszeit von Michael Klee aus. CDU, FDP und Linke wollen ihn nicht wiederwählen. Bürgermeister Volker Rübo tritt bei der Kommunalwahl im Herbst 2020 nicht mehr an.

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