Städtischer Etat 2020 Stadtkämmerer warnt vor Haushaltssicherung
Kempen · Kempens Stadtkämmerer Jörg Geulmann hat bei der Verabschiedung des städtischen Haushalts 2020 am Dienstagabend im Stadtrat ausdrücklich auf eine „dramatische Situation“ bei der Entwicklung der Stadtfinanzen hingewiesen.
Wie berichtet schließt der Etat fürs kommende Jahr mit einem Minus von fast zehn Millionen Euro ab. Das Defizit ist über die Rücklagen gedeckt. Um den Haushalt 2020 rechtlich einwandfrei aufstellen zu können, hat der Kämmerer die Prognose für die Einnahmen bei der Gewerbesteuer auf rund 25 Millionen Euro erhöht.
Allerdings schmelzen die nun zusehends ab. Die Liquiditätsreserve von derzeit 20 Millionen Euro könnte bald aufgebraucht sein. Würde sich die Ausgabensituation nicht ändern, droht nach Ansicht des Kämmerers der Stadt Kempen bereits für 2021 die so genannte Haushaltssicherung. Dann könnte die Stadt nicht mehr frei über Finanzmittel verfügen, Innerhalb von fünf Jahren müssten dann rund 100 Millionen Euro eingespart werden. Das dürfte schwierig werden angesichts von Großprojekten wie Kita-Ausbau, Sanierung von Schulen und Rathaus oder Entwicklung der Kempener Burg, für die in den kommenden Jahren – grob geschätzt – mehr als 100 Millionen Euro bereitgestellt werden müssten.
Kommentar: Stadt Kempen in misslicher Lage
