Stadt Kempen Kempener Sportentwicklungsplan weiter in der Warteschleife

Stadt Kempen · Sportdezernent Michael Klee stand Vereinsvertretern beim Sportdialog Rede und Antwort. 50.000 Euro bleiben im städtischen Haushalt für 2017.

Die Zukunft des Sports steht in der Thomasstadt weiter auf sehr dünnem Eis. Der neue Sportentwicklungsplan, der seit einigen Jahren überfällig ist, wird sich auch am Ende 2016 noch in der Warteschleife befinden. Trotz Workshop und Kempener Sportdialog, der am Montagabend in der Kantine der Stadtwerke fortgesetzt wurde, gibt es derzeit nur wenig Hoffnung, dass der Sport in Kempen so schnell wie möglich den notwendigen Stellenwert genießt.

Ende Juni hatten sich Vertreter der 37 Vereine aus Kempen, St. Hubert und Tönisberg zur Auftaktveranstaltung des Sportdialogs getroffen. Unter der Leitung von Ronnie Goertz, freier Mitarbeiter des Landessportbundes und Vorsitzender des Kreissportbundes Heinsberg, und Klaudia Schleuter vom Kreissportbund Viersen, fand ein reger Meinungsaustausch statt. Dabei ging es auch um den Sinn und Zweck des Stadtsportverbandes Kempen, dessen Vorstand nur noch aus einem Trio besteht und dessen Fortbestand stark gefährdet ist.

Am Montagabend stand Sportdezernent Michael Klee beim Sportdialog den Vertretern von einem knappen Drittel der 37 Vereine Rede und Antwort. "Der Sport ist in den vergangenen Jahren in Kempen von Verwaltung und Politik in der Entwicklungsphase nicht gerade gepuscht worden. Perspektivisch ist der Sport aber für uns ein ganz wichtiges Element. Ich bin hochmotiviert, hier den Sport zu entwickeln und zu unterstützen." Klee wies darauf hin, dass die 50.000 Euro, die im Haushalt für den Sportentwicklungsplan bereitgestellt wurden, auch im Haushaltsjahr 2017 noch zur Verfügung stehen: "Es war nicht leicht, den Kämmerer davon zu überzeugen, diesen Betrag von Jahr zu Jahr mit zu schleppen. Wir brauchen das Geld, um die Entwicklung extern begleiten zu können." Die Hauptakteure vor Ort müssten Verwaltung, Politik und die Interessengemeinschaft des Sports sein. "Der Sport muss aber die Pace machen und bei der Politik für Geld werben. Bis auf die 50.000 Euro für den Sportentwicklungsplan sind meine Taschen leer." Ob der Stadtsportverband Hauptakteur bleibt, wird sich im November bei der Jahreshauptversammlung zeigen. Sollte sich kein neuer Vorstand finden, muss eine andere Lösung her, um die Vereine mit ins Boot zu bekommen. Das wird auch Thema der nächsten Sitzung des Sportauschusses sein. "Die Politik hat mittlerweile den Sport entdeckt und ist durch die Verzögerungen genervt. Das gilt für alle Fraktionen. Wir reden schon viel zu lange", sagte Klee. Beim nächsten Treffen im Rahmen des Sportdialogs sollen die Vereinsvertreter mithelfen, den Bedarf rund um den Sport zu ermitteln. Das ist für Klee zum Beispiel wichtig für die geplante Sanierung der Turnhallen des Thomaeums und an der Wachtendonker Straße: "Diese Hallen sollen ja so saniert werden, dass sie den Wünschen der Vereine gerecht werden und für die entsprechenden Sportarten geeignet sind." Ein zweiter Schwerpunkt ist das Problem Sportplatz "An Eulen" in St. Hubert. Der wird auf Dauer dem Lärmschutzgesetz zum Opfer fallen. Hier soll ein Weg gefunden werden, damit die Fußballer aus St. Hubert und Tönisberg gemeinsam einen neuen Sportplatz nutzen können. Zu einem möglichen "Sportzentrum Königshütte" sagte Klee: "Da gibt es keine konkreten Planungen. Der Stadt gehören dort nur zehn Grundstücke. Alles andere müsste dazu gekauft werden."

(RP)
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