Kempen Kempen investiert in neues Kanalnetz

Kempen · Die Kempener Politik hat jetzt den Weg frei gemacht für die Sanierung des Abwasserkanalsystems und der Straßen im Wohnviertel zwischen Vorster und St. Töniser Straße. Die Anwohner werden an den Kosten beteiligt.

 Auf einem Teilstück des Blatendoop ist der Abwasserkanal bereits im vorigen Jahr erneuert worden.

Auf einem Teilstück des Blatendoop ist der Abwasserkanal bereits im vorigen Jahr erneuert worden.

Foto: Wolfgang Kaiser

Das Kempener Tiefbauamt hat in den vergangenen Monaten viele Gespräche mit betroffenen Anwohnern in dem Wohnviertel zwischen Vorster und St. Töniser Straße geführt. Zumeist ging es um die Kosten, die die Grundstückseigentümer für die Sanierung ihrer ruhigen Wohnstraßen anteilig bezahlen müssen. Auch jetzt bleiben Kempens Tiefbauamtsleiter Torsten Schröder und sein Team mit den Bürgern im Gespräch. Denn der zuständige Ausschuss für Umwelt, Planung und Klimaschutz des Kempener Stadtrates hat kürzlich dem Ausbauprogramm für die Straßen Amselweg, Drosselweg, Meisenweg, Fasanenweg, Nachtigallenweg, Falkenweg, St.-Peter-Allee, Saarstraße, Eupener Straße und Memelstraße zugestimmt.

Bereits im vergangenen Jahr war mit den Kanalbauarbeiten auf dem Blatendoop, der zentralen Verbindungsstraße des Wohngebietes zwischen Vorster und St. Töniser Straße, begonnen worden. Nun soll es bald in den Seitenstraßen weitergehen. Das Tiefbauamt hat die veranschlagten Kosten für jede Straße aufgeschlüsselt nach den Anteilen für Kanalerneuerung und Straßensanierung. Die Anliegerbeiträge werden nun schrittweise ermittelt. Wie Tiefbauamtsleiter Schröder im Fachausschuss auf Nachfrage erklärte, können für die Anliegerbeiträge im Einzelfall auch Ratenzahlungen geprüft und vereinbart werden.

 Amselweg

Amselweg

Foto: Norbert Prümen

Die Anlieger sind in den vergangenen Monaten intensiv in das Bauprojekt einbezogen worden, sie konnten eigene Anregungen äußern. So ging die Stadt auch auf den Wunsch der Anlieger der St.-Peter-Allee ein, den typischen Alleecharakter auf einem Teilstück der Straße zu erhalten. Sechs Birken an der Eupener Straße können dagegen nicht erhalten werden. Als Ersatz will die Stadt nach Abschluss der Tiefbauarbeiten fünf neue Bäume pflanzen.

 Drosselweg

Drosselweg

Foto: Norbert Prümen

Das Wohngebiet stammt teilweise aus den 1950er-Jahren, die meisten Häuser wurden in den 1960erJahren gebaut. Aus dieser Zeit stammt auch die Kanalisation. Die Straßendecken zeigen Fahrbahnschäden, auch die Gehwege müssen erneuert werden. Manche sind mit roter Wegeasche belegt.

 Deutlich sind die Risse und Aufbrüche in der Fahrbahndecke zu erkennen. Etliche Stellen hat die Stadt in den vergangenen Jahren geflickt. Mit der Kanalsanierung sollen nun auch Straßen und Gehwege erneuert werden.

Deutlich sind die Risse und Aufbrüche in der Fahrbahndecke zu erkennen. Etliche Stellen hat die Stadt in den vergangenen Jahren geflickt. Mit der Kanalsanierung sollen nun auch Straßen und Gehwege erneuert werden.

Foto: Norbert Prümen

Die Sanierung wird sich in den nächsten Jahren hinziehen. Der Anfang wird in diesem Jahr an der St.-Peter-Allee gemacht. Der Kanal- und Straßenbau von jeweils drei Stichwegen des Blatendoop soll in den Jahren 2020 und 2021 erfolgen. Für den Bereich Saar-, Eupener- und Memelstraße sind die Arbeiten ab 2020 bis 2023 vorgesehen. Auch auf geplante Hausbauten will die Stadt Rücksicht nehmen.

 Bladendoop Ecke St. Peter Straße

Bladendoop Ecke St. Peter Straße

Foto: Norbert Prümen

Die ruhigen Wohnstraßen, die zum Teil sehr schmal sind, sollen ihren Charakter erhalten. Die Fachleute sprechen von einer so genannten weichen Separation, wenn sie die künftige Gestaltung von Fahrbahnen und Gehwegen in dem Viertel beschreiben. Der Gehweg wird hierbei durch ein vergleichsweise flaches Rundbord von der Fahrbahn getrennt. Wo das nicht möglich ist, soll eine Mischfläche – eine so genannte Spielstraße – entstehen. Überall soll Parken möglich bleiben, allerdings werden die Parkstände zum Teil anders angeordnet.

Insgesamt sind die Kosten für die Kanalsanierung mit etwa 1,75 Millionen Euro veranschlagt. Hinzu kommen die Kosten für den Straßenbau, die die Stadt auf etwa 1,58 Millionen Euro beziffert. Kostensteigerungen sind indes möglich, weil die Arbeiten schrittweise ausgeschrieben werden. Die gesamte Sanierung dürfte 2024 abgeschlossen sein.

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