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Engagement für die Heimat Kempen vergibt den Heimatpreis

Kempen · Vier Auszeichnungen konnte die Stadt Kempen am Dienstagabend an engagierte Männer und Frauen vergeben, die die Stadt lebenswerter machen. Die Mittel kommen aus einem Förderprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen.

 Aus den Händen von Bürgermeister Christoph Dellmans (2.v.l.) nahmen Vertreter der drei Vereine sowie Christel und Ulrich Houben die Preise in Empfang.

Aus den Händen von Bürgermeister Christoph Dellmans (2.v.l.) nahmen Vertreter der drei Vereine sowie Christel und Ulrich Houben die Preise in Empfang.

Foto: Norbert Prümen

Fünf Kempener haben in der Ratssitzung am Dienstagabend den Heimatpreis der Stadt in Empfang genommen. Bürgermeister Christoph Dellmans (parteilos) überreichte die drei Preise und einen Sonderpreis an Männer und Frauen, die mit ihrem Einsatz die Stadt lebenswerter machen. Warum der Bürgermeister den Schülern, die gegen eine Nutzung der Ludwig-Jahn-Halle als Tagungsort für den Stadtrat draußen protestierten, vorab empfohlen hatte, corona-bedingt auf den Protest zu verzichten, dann aber die Heimatpreis-Verleihung in der Ratssitzung anberaumte, wollte Jörn Willmund von der Schulpflegschaft Kempen wissen. „Ich habe entschieden, den Preis heute zu verleihen“, antwortete Dellmans und fügte hinzu, die Preisverleihung sei schon mehrfach verschoben worden.

Er habe auch beschlossen, dass die Sitzung in der Dreifachturnhalle stattfinden sollte: „Ich habe das entschieden, und dazu stehe ich.“ Sollte es noch einmal zu einer Hallenbelegung kommen, werde die Stadt dies den Schulleitungen entsprechend mitteilen und erklären, versicherte er Benedikt Waerder, Leiter des Luise-von-Duesberg-Gymnasiums, der gefragt hatte, warum den Schulleitungen keine Erklärung zugegangen sei, obwohl man diese schriftlich eingefordert habe.

Einstimmig hatte der Rat im Oktober beschlossen, den Heimatpreis an drei Bewerber zu verleihen. Der erste Platz und damit verbunden ein Preisgeld in Höhe von 2500 Euro ging an Christel und Ulrich Houben für das Projekt „Kempener Grenzsteinweg“, der zweite Platz (1500 Euro) an den Heimatverein Schmalbroich für das Projekt „Willmen-Böschke“, der dritte Platz (1000 Euro) an den Heimatverein St. Hubert für seinen Einsatz für Nikolausaktionen, Weberhaus und Berfes. Einen Sonderpreis von 500 Euro vergab der Rat an den Bürgerverein Hagelkreuz, der sich mit dem Concordienmarkt um die Wiederbelebung des Wochenmarkts auf dem Concordienplatz verdient gemacht hat.

Die Mittel für die drei Heimatpreise kommen aus einem Landesförderprogramm, mit dem Projekte, Aktivitäten und Ideen im Bereich Heimat gewürdigt werden sollen. Der Kempener Rat hatte im Mai beschlossen, an diesem Förderprogramm teilzunehmen und Kriterien für die Preisvergabe festgelegt. Neun Bewerbungen gingen ein. Weil die Eingaben so toll gewesen seien, habe man beschlossen, zusätzlich einen Sonderpreis zu vergeben, berichtete Bürgermeister Dellmans bei der Preisverleihung. Die 500 Euro für den Sonderpreis übernimmt die Stadt.

Die Erstplatzierten, Christel und Ulrich Houben, stellten den von ihnen initiierten „Kempener Grenzsteinweg“ 2007 öffentlich vor. Entlang einer 38 Kilometer langen Rundstrecke rund um Kempen können Interessierte mit dem Fahrrad auch die Geschichte der Region entdecken. Start ist am Kramer-Museum, weiter führt der Weg über Neersdommer Mühle, Haus Velde und St. Huberter Markt zum Haus Bockdorf und weiter, über 100 historische Grenzsteine sind unterwegs zu bestaunen, zu denen Erklärtafeln mehr verraten.

Ebenfalls radelnd entdecken lässt sich das Projekt des Heimatvereins Schmalbroich: Auf einer Fläche von 1000 Quadratmetern wurden eine Wildblumenwiese und ein Zaun aus Naturmaterialien errichtet, auch für Bienenvölker ist ein Platz geschaffen. Der Heimatverein St. Hubert engagiert sich mit verschiedenen Projekten im Kendeldorf, unter anderem bietet der Verein Führungen durch das Weberhaus und den Wehrturm Berfes an. Mit besonderen Aktivitäten am Nikolaustag sorgt der Verein alljährlich für eine Verschönerung des Ortes und die Geselligkeit – gern trifft man sich im Anschluss zum gemütlichen Weckmann-Essen. Die Projekte, die der Verein seit 1973 durchführt, sind aufwendig. Unter anderem wurden so in den vergangenen Jahrzehnten Bronzeplatten mit Informationen zur Geschichte besonderer historischer Gebäude angebracht, Spielgeräte für Kinder installiert, Kreuzwegstationen und Schützensilber restauriert.

Sie alle erhielten in der Ratssitzung herzlichen Applaus.

(biro)
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