Kempen Verdacht auf Tuberkulose bei sieben Flüchtlingen

Kempen · Insgesamt sieben Flüchtlinge aus einer Unterkunft in Kempen sind wegen des Verdachts auf offene Tuberkulose in verschiedene Krankenhäuser in der Region eingeliefert worden.

Die wichtigsten Fakten über Tuberkulose
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Foto: Puwadol Jaturawutthichai/ SHutterstock.com

Auch das Allgemeine Krankenhaus (AKH) Viersen hat Betroffene aufgenommen. Nach Informationen unserer Redaktion sollen die ersten Patienten bereits am Mittwoch, die vorerst letzten in der Nacht zu Sonntag eingeliefert worden sein. Der Transport wurde über die Feuerwehr Viersen abgewickelt, die hierfür einen Einsatzwagen nutzte. Das Fahrzeug wurde zwischenzeitlich jeweils gründlich desinfiziert.

Sollte sich der Verdacht auf offene Tuberkulose bei den Betroffenen bestätigen, werden auch Kontaktpersonen, die in der Unterkunft untergebracht waren, untersucht. Unmittelbare Gefahr ist laut Auskunft von Gesundheitsbehörden in den vergangenen Tagen aber nicht im Verzug: Sollten Kontaktpersonen infiziert worden sein, seien sie erst in einigen Wochen oder Monaten für andere ansteckend. Erst dann lässt sich möglicherweise auch ihre eigene Infektion diagnostizieren. Bei einem 30-jährigen Algerier, der bis Montag vergangener Woche in einer Flüchtlingsunterkunft in Düsseldorf untergebracht war und derzeit in der Uni-Klinik isoliert ist, hat sich der Verdacht auf offene Tuberkulose bestätigt. Der Mann wird dort derzeit mit Antibiotika behandelt.

Die Tuberkulose (kurz: Tbc oder Tb) ist eine meldepflichtige Infektionskrankheit, die durch Bakterien verursacht wird. Sie werden hauptsächlich auf dem Luftweg übertragen, daher ist auch in der Regel die Lunge betroffen. Allerdings gibt es verschiedene Verlaufsformen der Tuberkulose. Heutzutage ist die Tuberkulose heilbar, doch es gibt auch schwere Komplikationen. Tuberkulose gehört neben Aids und Malaria weltweit immer noch zu den häufigsten Infektionskrankheiten. Die überwiegende Mehrheit der Erkrankungen betreffen allerdings die ärmeren Länder.

(RP)
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