Photovoltaik-Ausbau Kempen liegt im Wattbewerb der Städte weiter zurück

Kempen · Immer mehr Hauseigentümer und Mieter entscheiden sich für Photovoltaik auf dem Dach oder Balkon. Doch im Vergleich zu anderen Städten liegt Kempen im Ausbau weit zurück. Woran das liegt.

Michael Rumphorst (l.) und Helmut Nienhaus beraten ehrenamtlich Bürger zu PV-Anlagen.

Michael Rumphorst (l.) und Helmut Nienhaus beraten ehrenamtlich Bürger zu PV-Anlagen.

Foto: Birgitta Ronge

In Kempen entscheiden sich immer mehr Menschen für erneuerbare Energien: Im ersten Quartal 2023 wurden in Kempen 73 neue Photovoltaik-Anlagen installiert, das sind fast 70 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das teilten Helmut Nienhaus und Michael Rumphorst von der Kempener Wattbewerbsgruppe mit. Die Anlagen würden immer leistungsfähiger, so Nienhaus und Rumphorst: Die neuinstallierten 596 Kilowatt-Peak (kWp) stellten eine Steigerung von mehr als 80 Prozent dar. Damit könnten künftig jährlich zusätzliche 507 Megawattstunden (MWh) Ökostrom produziert und 213 Tonnen CO2 vermieden werden. Mieter können auf dem Balkon so genannte Balkonkraftwerke aufstellen. Diese Möglichkeit nutzen auch Mieterinnen und Mieter in Kempen: 24 neue Balkonkraftwerke wurden Nienhaus und Rumphorst zufolge im ersten Quartal 2023 in Kempen installiert.

So sehr sich die beiden auch über die guten Zahlen freuen: Im Wattbewerb, der bundesweiten Städte-Challenge, fällt Kempen aktuell weiter zurück. Der Wattbewerb ist ein Städtespiel zwischen derzeit 194 teilnehmenden Städten in Deutschland. Es geht um den größten Zubau an Photovoltaik-Leistung je Einwohner. Neben Kempen nehmen aus der Region unter anderem Nettetal, Tönisvorst, Willich und Viersen teil. Kempen liegt im Ranking der Städte aktuell auf Platz 104. Damit liegt die Thomasstadt zwar noch vor Viersen (Platz 128, Stand 21. Mai), aber deutlich hinter Willich (Platz 45), Tönisvorst (Platz 69) und Nettetal (Platz 77). Woran liegt das? „In Kempen sind es aktuell vor allem Privatleute, die für den Boom bei PV-Anlagen sorgen“, sagt Nienhaus: „Uns fehlen im Vergleich zu den anderen Städten größere Anlagen über 25 kWp, wie sie primär von Gewerbe- oder Industrieunternehmen installiert werden. Hier scheint es in Kempen noch einen Nachholbedarf zu geben.“

Beratung Die Kempener Wattbewerbsgruppe berät kostenfrei und unverbindlich zu PV-Anlagen. Sie ist erreichbar per E-Mail an sonne.kempen@web.de.

(biro)
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