Mobilität in Kempen Stadt zieht erste Bilanz zur Fahrradflunder

Kempen · Die Stadt Kempen testet, an welchen Stellen man eine Parkbucht zu Fahrradstellplätzen umbauen könnte. Inzwischen ist klar: Je nach Standort wird die mobile Fahrradplattform unterschiedlich gut genutzt.

An der Peterstraße am Eingang zur Fußgängerzone fand die Fahrradflunder im Winter ihren ersten Standort.

An der Peterstraße am Eingang zur Fußgängerzone fand die Fahrradflunder im Winter ihren ersten Standort.

Foto: Norbert Prümen

Die Stadt Kempen testet mit einer beweglichen Plattform, an welchen Stellen in der Stadt Fahrradstellplätze sinnvoll wären. Dazu hat die Stadt Ende des vergangenen Jahres in den Niederlanden eine sogenannte Fietsvlonder (zu Deutsch: Fahrradflunder) gekauft, die fünf Bügel hat, an denen Fahrräder festgekettet werden können. Die Fahrradflunder ist genauso groß wie eine normale Längsparkbucht für ein Auto. An unterschiedlichen Stellen in der Stadt testet die Stadt seither mit Hilfe der Fahrradflunder, wie die vorübergehend angebotenen Fahrradstellplätze angenommen werden.

Für die nächste Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Klimaschutz am 1. Juni hat die Stadtverwaltung nun eine erste Bilanz gezogen, um der Politik darzulegen, wie das Projekt ankommt. Zwei Aufstellplätze gab es für die Flunder bislang: einen an der Peterstraße am Kolpinghaus, einen am Burgring in Höhe von Kuhtor-Apotheke und Ärztehaus. Wie die Fahrradflunder genutzt wurde, kontrollierten Mitarbeiter der Stadt über einen Zeitraum von rund sechs Wochen, meist zwischen Montag und Freitag, zu ein bis drei unterschiedlichen Uhrzeiten. Während an der Peterstraße an 38 Tagen mit Sichtkontrollen insgesamt 25 Fahrräder auf der Plattform standen, wurden am Burgring an 43 Tagen mit Sichtkontrollen insgesamt 121 Räder abgestellt. Das könnte auch mit der Kälte zusammenhängen: Die Stadtverwaltung macht darauf aufmerksam, dass die Flunder von Anfang Januar bis Mitte Februar am Kolpinghaus stand – zu dieser Jahreszeit sind auch in der Kempener Innenstadt weniger Radler unterwegs. „Alles in allem scheint dieser Standort jedoch für den Alltagsverkehr weniger Bedeutung zu haben“, heißt es zum Standort Peterstraße in der Vorlage der Verwaltung. Trotzdem erscheine es „möglicherweise sinnvoll, in der nahen Umgebung für weitere Abstellmöglichkeiten zu sorgen“, da gerade bei Veranstaltungen wie Märkten oder Festen Fahrradflunder wie auch weitere vorübergehend eingerichtete Fahrradstellplätze dort gut angenommen worden seien.

Der Standort am Kolpinghaus war auch keine Parkbucht. Anders war das am Burgring, wo die Stadt insbesondere zu den Öffnungszeiten von Apotheke und Ärztehaus eine sehr gute Belegung der Flunder registrierte. Ihr Fazit deshalb: „Für diesen Standort zeigte sich ein klarer Bedarf an sicheren und bequemen Abstell- und Anlehnmöglichkeiten für Fahrräder.“ Die Umwandlung von einer Längsparkbucht für Pkw zur Abstellfläche für Räder bringe auch mehr Sicherheit und Barrierefreiheit für Fußgänger, weil Räder nicht mehr auf dem Gehweg abgestellt werden. Der nächste Standort für die Fahrradflunder ist an der Orsaystraße, vor dem „Ercklentz“, angedacht.

(biro)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort