Sommerserenade in Kempen Ein Sommerabend unter den Linden bei St. Peter

Kempen · Jörn Heller, Buchhändler und Dichter, und Pianist Georg Derks boten an der Kapelle St. Peter ihr Programm „Wolkenfern und himmelsnah – Lauschiges und Launiges“. Rund 130 Besucher genossen es.

 Dichter Jörn Heller (vorne) und Pianist Georg Derks begeisterten ihr Publikum bei der Sommerserenade an der Kapelle St. Peter in Kempen.

Dichter Jörn Heller (vorne) und Pianist Georg Derks begeisterten ihr Publikum bei der Sommerserenade an der Kapelle St. Peter in Kempen.

Foto: Wolfgang Kaiser

Petrus meint es gut mit der Sommerserenade an der ihm geweihten Kapelle am Ortsrand von Kempen. In frischer Luft und bei Abendsonne finden sich viele Zuhörer bei St. Peter ein. Maria Birmes, die Vorsitzende des Fördervereins der Kapelle St. Peter, kann etwa 130 Besucher – im Corona-bedingten gebührenden Abstand versteht sich – begrüßen. Der Kempener Pianist Georg Derks und der Buchhändler und Dichter Jörn Heller aus Siegen präsentieren bei dieser Sommerserenade ihr Programm „Wolkenfern und himmelsnah – Lauschiges und Launiges“.

Heller stimmt das Publikum mit seinem ersten Gedicht auf einen schönen Tag ein. Kommentarlos greift Derks anschließend in die Tasten des E-Pianos. Dann führt der Dichter in sein Programm ein, nicht ohne vorher das Ambiente zu loben. Er wird mit seinen Gedichten die Zuhörer im Alltag abholen, dann zum Wochenende hinführen und schließlich wieder zurück in den Alltag führen.

Im ersten Block „Unbill des Alltags“ erzählt er heiter und relativ wortkarg von seinen Beobachtungen im Schwimmbad zur frühen Morgenstunde. Es gibt viel zum Schmunzeln, wenn er vom „Schwimmhaubenrudel mit Falten“, berichtet, den Seniorinnen, die auch die Gunst des frühen Morgens nutzen. Dann nimmt er Alltagsgeräte wie Navi, Smartphone und Flachbildschirm aufs Korn.

Mit seinen eher ruhigen und verträumten Musikstücken bietet Derks einen reizvollen Kontrast, der wieder in die Abendstimmung unter den Bäumen passt. „Bei so warmer Klaviermusik kann einem gar nicht kalt werden“, meint Heller. Die meisten, die im Schatten sitzen, könnten allmählich auf diese Wirkung hoffen, wenn man nicht noch aus dem Auto etwas Wärmendes holen kann.

Zum Thema Sonntag trägt Heller wieder viele Facetten mit seinen Versen bei, vom Besinnlichen über Regenwetter, das aber nicht die Gestaltung des Tages diktieren darf, über Faulsein, Trödeln, Langeweile und Ähnliches. Doch dann nimmt er sein Publikum mit zum Wandern entlang eines Flusses, was der Pianist mit einem Arrangement des Songs „Bridge over troubled water“ von Simon and Garfunkel sehr passend begleitet. Im abschließenden Teil gibt Heller gute Ratschläge für den Alltag, die mit seinen Worten meist auch Schmunzeln auslösen. Es ist ein gelungener Abend.

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