Kempen: So entwickeln sich die Gebühren in 2020 Müllabfuhr billiger – Bestattungen teurer

Kempen · Zum kommenden Jahr ändern sich auch in der Stadt Kempen einige Gebühren, die Bürger zu zahlen haben. Der Stadtrat muss den neuen Tarifen in der kommenden Woche noch zustimmen. Das gilt aber als Formsache.

 Für die städtischen Friedhöfe in Kempen wurde in den vergangenen Jahren ein aufwendiges neues Konzept entwickelt, die Gebührensatzung wurde modifiziert. Die Kosten für Grabstellen steigen für 2020 in der Regel leicht.

Für die städtischen Friedhöfe in Kempen wurde in den vergangenen Jahren ein aufwendiges neues Konzept entwickelt, die Gebührensatzung wurde modifiziert. Die Kosten für Grabstellen steigen für 2020 in der Regel leicht.

Foto: Wolfgang Kaiser/Wolfgang kaiser

Alle Jahre wieder zur Vorweihnachtszeit beraten die Politiker in den Städten und Gemeinden über die Gebühren, die die Bürger im neuen Jahr zu zahlen haben. Im Kempener Haupt- und Finanzausschuss wurde jetzt auch über die Tarife für die Müllabfuhr, die Abwasserentsorgung, die Straßenreinigung oder die Bestattungen auf den städtischen Friedhöfen beraten. Am kommenden Dienstag, 17. Dezember, werden die künftigen Gebührentarife vom Stadtrat beschlossen. Sie können dann zum 1. Januar 2020 in Kraft treten.

Müllabfuhr wird preiswerter

 Die Grundgebühren für die Müllabfuhr werden für die Kempener Haushalte im nächsten Jahr preiswerter.

Die Grundgebühren für die Müllabfuhr werden für die Kempener Haushalte im nächsten Jahr preiswerter.

Foto: dpa/Caroline Seidel

Die Kempener Haushalte können sich auf Einsparungen bei der Müllabfuhr freuen. Die Gesamtkosten für die Abfallentsorgung im Stadtgebiet sind nach Angaben des zuständigen Tiefbauamtes im laufenden Jahr zwar aufgrund der etwas höheren Abfallmengen um rund 110.000 Euro gestiegen. Da die Mehrkosten aber mit einem Überschuss aus den Vorjahren in Höhe von 143.975 Euro verrechnet werden, sind sie gedeckt. Es ergeben sich für 2020 günstigere Tarife, weil das Tiefbauamt in den vergangenen Monaten Gewerbebetriebe, Vereine und Institutionen befragt hat, um den so genannten Einwohnergleichwert zu aktualisieren und das tatsächlich erforderliche Abfallvolumen ab 2020 zu ermitteln. Die letzte Abfrage stammte aus dem Jahr 2007. Es ergaben sich erhebliche Änderungen. So konnte in vielen Fällen die Anzahl der Mülltonnen reduziert werden. Daraus ergibt sich unterm Strich: Die Müllabfuhr für die Regelabfuhr alle 14 Tage sinkt pro Einwohner von derzeit 30,84 auf künftig 27,12 Euro. Für Tonnen, die jede Woche geleert werden, reduziert sich die entsprechende Gebühr von 34,32 auf 28,92 Euro. Auch die Tarife für die Restabfallgefäße werden günstiger. Für einen Vier-Personen-Haushalt mit einer 14-tägigen Regelabfuhr reduzieren sich die Abfallgebühren von jährlich 184,08 auf 168,12 Euro.

Straßenreinigung wird günstiger

 Die Straßenreinigung wird preiswerter, weil der Winterdienst aus dieser Gebühr herausgenommen werden muss.

Die Straßenreinigung wird preiswerter, weil der Winterdienst aus dieser Gebühr herausgenommen werden muss.

Foto: Berns

Die Kosten, die Anwohner für die Straßenreinigung bezahlen müssen, sinken im kommenden Jahr ebenfalls. Der Grund: Der Winterdienst wird künftig aus dieser Gebührenposition herausgenommen. Für den Winterdienst soll eine neue Kostenregelung entwickelt werden. Die Kosten werden zunächst aus allgemeinen Steuermitteln im städtischen Haushalt veranschlagt, könnten aber später – auch rückwirkend – möglicherweise auf die Grundsteuer umgelegt werden. Aus Sicht der Stadtkämmerei trägt eine Neuregelung zu einer Verwaltungsvereinfachung bei, ohne dass dem Gebührenzahler Nachteile entstünden. Zurück zur Straßenreinigungsgebühr für 2020: Sie sinkt je nach Berechnungsfaktor von bisher 1,52 auf dann 1,18 Euro. Dieser Wert ändert sich je nach Straßenklassifizierung und Erschließung der Grundstücke. Dazu gibt es beim Tiefbauamt ein entsprechendes Straßenverzeichnis.

Kosten für Gräber steigen

Die Gebührensätze für Bestattungen auf den städtischen Friedhöfen im Kempen, St. Hubert und Tönisberg steigen im neuen Jahr teilweise. Während die Kosten für die Benutzung der Friedhofshallen stabil bleiben, steigen beispielsweise die Kosten für die Nutzungsrechte an Grabstätten an. So müssen künftig für ein Urnenreihengrab bei einer Nutzungsdauer von 25 Jahren 588 statt 567 Euro bezahlt werden. Für die zusätzliche Beisetzung einer Urne in einem bereits bestehenden Urnenwahlgrab steigen die Kosten von 495 auf 513 Euro. Nach Angaben des Grünflächenamtes konnte durch die Ausweitung des Angebots an Bestattungsarten auf den Friedhöfen erreicht werden, dass etwa 90 Prozent der in Kempen Verstorbenen auf einem der Friedhöfe im Stadtgebiet bestattet werden.

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