Stadt Kempen Kempen setzt Konsolidierungskurs fort

Stadt Kempen · In der Thomasstadt wird die Politik auch im neuen Jahr auf eine strikte Ausgabendisziplin achten. Unnötige Kosten sollen für die Stadt vermieden werden. Die Realisierung wichtiger Projekte steht an.

 Der neue Klosterhof, das Prestige-Bauprojekt in der Kempener Innenstadt, geht seiner Vollendung entgegen. Am 22. Februar sollen in dem Neubau an der Orsay- und Burgstraße die Geschäfte eröffnen.

Der neue Klosterhof, das Prestige-Bauprojekt in der Kempener Innenstadt, geht seiner Vollendung entgegen. Am 22. Februar sollen in dem Neubau an der Orsay- und Burgstraße die Geschäfte eröffnen.

Foto: Wolfgang Kaiser

Am Samstag, 22. Februar, soll für die Kempener ein Feiertag sein. Eine Woche vor den tollen Tagen des Karnevals, die in diesem Jahr ohne närrischen Umzug in der Thomasstadt eher wieder verhalten gefeiert werden, wird der neue Wohn- und Geschäftshauskomplex im Schatten des Kulturforums, der Klosterhof, offiziell eröffnet. Der Kempener Einzelhandel erhofft sich von den neuen Geschäften, die in den rund 20 Millionen Euro teuren Neubau einziehen, neue Impulse. Auch in der Politik rechnet man damit, dass der Klosterhof vor allem neue Kundschaft aus der Region in die Innenstadt ziehen wird.

 Kämmerer Hans-Josef Aengenendt legt Haushaltsentwurf vor.

Kämmerer Hans-Josef Aengenendt legt Haushaltsentwurf vor.

Foto: WKA

Investor Ralf Schmitz hat seine Hausaufgaben gründlich gemacht, besonders gründlich sogar, wie die Nutzer der neuen Tiefgarage bereits im gerade erst beendeten Weihnachtsgeschäft feststellen konnten. Das Parkgeschoss genügt modernsten Ansprüchen. Noch im Frühjahr sollen die Arbeiten am unmittelbaren Umfeld des Klosterhofes abgeschlossen werden. Die Burgstraße wird im Bereich des Neubaus erneuert, der Einmündungsbereich Burg-/Orsaystraße neu gestaltet. Das Kulturforum erhält einen neuen Eingang mit viel Glas und Edelstahl. Bis zum Frühsommer soll alles fertig sein.

Dann wird wahrscheinlich ein weiteres wichtiges Bauprojekt für die Thomasstadt erste Konturen annehmen. Mit dem geplanten Pflegewohnhaus am Beyertzhof in St. Hubert betritt die Stadt Kempen Neuland auf dem Feld der wohnortnahen Versorgung mit Pflegeplätzen. Das neue Haus in St. Hubert, das vom Lazarus-Hilfswerk errichtet und betrieben wird, soll vor allem für ältere Bürger aus dem Stadtteil sowohl als neue Wohnung als auch als ambulante Pflegeeinrichtung dienen.

Abzuwarten bleibt wie das von der Anwohner-Initiative "Am Beyertzhof" angekündigte Klageverfahren vor dem Oberverwaltungsgericht in Münster ausgehen wird. Im Kempener Rathaus sind sich die Stadtplaner sicher, bei der Aufstellung des entsprechenden Bebauungsplans alles so gründlich gemacht zu haben, dass der vom Stadtrat mit großer Mehrheit beschlossene Plan auch einer höchstrichterlichen Prüfung standhalten wird. Insofern sieht man dem Verfahren im Kempener Rathaus gelassen entgegen. Ein weiteres wichtiges Projekt, dass der Stadtrat erst in seiner letzten Sitzung des alten Jahres formal auf den Weg gebracht hat, ist der Bau des neuen Kunstrasenplatzes auf dem Gelände des Sportparks an der Berliner Allee.

Die Diskussion um den Kunstrasenplatz hat die Kempener Sportpolitiker in den vergangenen Jahren intensiv beschäftigt. Erst als der Hauptnutzer des Platzes, der Sportverein Thomasstadt Kempen, mit einem neuen Vorstand unter der Führung Oliver Wolfgart sehr beherzt und engagiert die zugesagten Eigenmittel einwarb, gelang der Schulterschluss mit der Politik. Noch im alten Jahr wurde ein Landschaftsarchitekt mit den Planungen beauftragt. 620 000 Euro soll der Kunstrasenplatz maximal kosten — viel Geld, das die Kempener Liberalen bekanntlich in dieser Höhe nicht bereit waren auszugeben.

Ende 2014 wird man sehen, ob sich die Investitionen gelohnt haben. Dann soll der Platz voraussichtlich bespielbar sein. Dann dürfte den Kickern des SV Thomasstadt eine Wintersaison mit deutlich weniger Spielausfällen als in der Vergangenheit noch bevorstehen.

Bereits im August dieses Jahres wird die Städtische Gesamtschule Kempen an den Start gehen und der Schullandschaft in der Thomasstadt neue Impulse geben. Martin-Schule und Erich Kästner Realschule laufen sukzessive aus, die neue Gesamtschule wird schrittweise in die Räume dieser beiden Schulen einziehen und — was viele in Kempen hoffen — den guten Geist, der dort weht, übernehmen.

Bereits im Frühjahr vollendet sich ein in der Region bislang in dieser Form einmaliges Wohnprojekt: Das neue Mehrgenerationenhaus, das der Verein "Gemeinsam besser wohnen" aus der Taufe gehoben hat, soll im Neubaugebiet an der Kreuzkapelle bezugsfertig sein.

Schließlich fällt im März die Entscheidung, ob die ehemalige Schachtanlage in Tönisberg langfristig eine Zukunft hat. Ein rühriger Förderverein mit Initiator und Motor Peter Kunz an der Spitze hat bis dahin Zeit, ein tragfähiges Konzept für den Erhalt der still gelegten Zweigstelle der früheren Zeche Niederberg vorzulegen. Die Stadt ist nicht bereit, für den Erhalt der möglicherweise denkmalwerten Gebäude und des Turms viel Geld auszugeben. Die Politik hat Kunz und seinen Mitstreitern Gelegenheit gegeben, einen realisierbaren Plan vorzulegen. An dem wird derzeit in Tönisberg fieberhaft gearbeitet.

(RP)
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