Stadt Kempen Kempen setzt auf Konsolidierung

Stadt Kempen · Finanziell wird es in der Thomasstadt im neuen Jahr keine Experimente geben, dafür aber wohl Erhöhungen der Grund- und Gewerbesteuer. Der Klosterhof geht seiner Vollendung entgegen. Am Beyertzhof entsteht ein Pflegewohnhaus.

 Die Klosterhof-Baustelle in der Kempener Innenstadt: An der Ecke Burg- und Orsaystraße wird mit Hochdruck an dem neuen Wohn- und Geschäftshauskomplex gearbeitet. Für die Thomasstadt ist das Bauvorhaben eines der wichigsten Projekte in der jüngsten Zeit.

Die Klosterhof-Baustelle in der Kempener Innenstadt: An der Ecke Burg- und Orsaystraße wird mit Hochdruck an dem neuen Wohn- und Geschäftshauskomplex gearbeitet. Für die Thomasstadt ist das Bauvorhaben eines der wichigsten Projekte in der jüngsten Zeit.

Foto: Wolfgang Kaiser

Bürgermeister Volker Rübo hat es bereits angekündigt: In der Thomasstadt wird es im neuen Jahr — finanziell gesehen — keine Experimente geben. Die Konsolidierung des städtischen Haushalts bleibt das oberste Ziel. Darin sind sich auch alle politischen Parteien im Stadtrat einig. Die Stadt will das Abdriften in eine Haushaltssicherung vermeiden. Der Etat wird wohl nur durch eisernes Sparen und durch Erhöhungen bei der Grund- und Gewerbesteuer im Gleichgewicht zu halten sein. Das zeichnete sich bereits Ende des gerade abgelaufenen Jahres ab.

Wenn Bürgermeister Rübo in der ersten Ratssitzung des neuen Jahres am Donnerstag, 10. Januar, den Haushaltsentwurf für 2013 vorlegt, weiß man mehr. Danach werden die Ratsfraktionen das Papier beraten und ihre Wunschlisten präzisieren. Mitte März soll das städtische Haushalt dann verabschiedet werden.

Offen ist derzeit, ob Projekte, die seit Jahren in Planung sind, in 2013 realisiert werden können. Eines der wichtigsten Vorhaben dürfte dabei der geplante Kunstrasenplatz für den Sportpark an der Berliner Allee sein. Der SV Thomasstadt drängt seit Jahren darauf, den maroden Aschenplatz zu sanieren. Wettbewerbsfähig wären die Fußballer nur, wenn sie künftig ihre Spiele auf einem Kunstrasenplatz austragen könnten, argumentiert der Verein. Die Politik hat diese Botschaft längst vernommen, ist dem Vorhaben nicht abgeneigt, fordert aber vom Sportverein eine stärkere finanzielle Eigenbeteiligung. Thomasstadt solle sich erst weitere Sponsoren suchen, ehe man aus der Stadtkasse Geld für den grünen Rasenteppich bereit stellt, heißt es aus der Politik.

Voll des Lobes waren die Fraktionen über das Lazarus-Hilfswerk, das auf der Erweiterungsfläche des St. Huberter Friedhofes ein Pflegewohnhaus mit 36 Plätzen — vorrangig aus dem Stadtteil — plant. Auch wenn Anwohner des Beyertzhofes gegen das Projekt Sturm laufen, wird es wohl realisiert werden. Investor und Stadt hoffen auf einen Baubeginn in diesem Jahr.

Stichwort Bauen: An der Kreuzkapelle werden im neuen Jahr wohl viele Baukräne zu sehen sein. Denn das Neubaugebiet im Kempener Süden an der St.-Töniser-Straße wird in 2013 erstmals sichtbar wachsen. Für das Mehrgenerationenwohnhaus in unmittelbarer Nachbarschaft zur Kapelle ist die Baugrube bereits ausgehoben. Die privaten Häuslebauer, die auf dem Gelände Grundstücke erworben haben, werden in diesem Jahr nachziehen.

Das Großprojekt in der Innenstadt — der Klosterhof — ist in den vergangenen Monaten rasant in die Höhe gewachsen. Die Rohbauten für die beiden Wohn- und Geschäftshäuser sollen im Frühjahr stehen. Dann beginnt der Innenausbau. Schon in diesem Jahr soll die Straßenführung an der Orsay- und Burgstraße wiederhergestellt werden. Im Frühjahr 2014 wird der Klosterhof, so der Plan, bezugsfertig sein.

In Tönisberg hoffen die Bewohner, bald wieder einen Lebensmittelmarkt sozusagen vor der Haustür zu haben. Nachdem Grundsatzbeschluss, an der Schaphuisener Straße einen Discounter zuzulassen, hat Netto Interesse signalisiert. Möglicherweise wird das Unternehmen in diesem Jahr eine Filiale im Bergdorf errichten. Fest steht das allerdings noch nicht.

Wichtige Weichen für die Bildungslandschaft in der Thomasstadt sind schon im vergangenen Jahr 2012 gestellt worden: Bei den Kindergartenplätzen hat Kempen, was die Betreuung von Kindern unter drei Jahren anbelangt, bereits die gesetzliche Quote erfüllt. Mit dem Beschluss, die Fröbelschule im Kempener Norden auslaufen zu lassen, hat die Politik auch eine wichtige Entscheidung für die Weiterentwicklung der Schullandschaft getroffen. Die Astrid-Lindgren-Schule wird als katholische Bekenntnisschule den Stadtbezirk Hagelkreuz versorgen. Auch wenn die Politik das Thema kontrovers diskutiert hat, die Anmeldezahlen der Eltern haben den Mehrheitsbeschluss leicht gemacht.

Der Kreis Viersen als Träger des Rhein-Maas-Berufskollegs Kempen hat die Grundlage geschaffen, die Bildungseinrichtung zukunftsfit zu machen. In den nächsten Wochen werden die Bagger auf dem Gelände an der Kleinbahnstraße anrollen und den Boden für das neue Kfz-Ausbildungszentrum bereiten. 2,1 Millionen Euro investiert der Kreis in das Bauvorhaben. Der erste Spatenstich war bereits im November des vergangenen Jahres. Die Fertigstellung ist für Oktober diesen Jahres geplant.

(RP)
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