Kempen Sozialer Tag: Schüler übernehmen Verantwortung

Kempen · Einmal nicht nur an sich selber denken, dachten sich die Neuntklässler der Gesamtschule und setzten es um.

 Vertreter dreier Organisationen nahmen am Montag den Erlös des Sozialen Tag entggegen. Foto: Norbert Prümen

Vertreter dreier Organisationen nahmen am Montag den Erlös des Sozialen Tag entggegen. Foto: Norbert Prümen

Foto: Norbert Prümen

Sie haben bei einem Malerbetrieb gearbeitet, den Großeltern im Hau und im Garten geholfen oder einer Tierärztin assistiert – knappe über 150 Zehntklässler (damals noch Neuntklässler) haben sich am Sozialen Tag des Gesamtschule beteiligt und dabei 5600 Euro erwirtschaftet, etwas mehr als vor zwei Jahren. Über das Geld freuten sich am Montag drei Organisationen, die sich um Menschen kümmern, denen es nicht so gut geht.

2800 Euro gingen an das „Haus der Sonne“. Der Verein kümmert sich um Kinder in Kamerun. Treibende Kraft ist Christian Eloundou, der seit 17 Jahren in Kempen lebt. Er kündigte an, die Spende für Bildung in seinem Heimatland einzusetzen: „Bildung ist ein wichtiger Baustein für die Zukunft. Das ist eine Chance, die viele Kinder in Kamerun bisher nicht gehabt haben.“ Er weiß, wovon er redet, hat er doch selber als Straßenkind in Kamerun gelebt, bevor ihm schließlich die Flucht nach Deutschland gelang.

1680 Euro gingen an die „Löwenkinder“. Der Verein mit Sitz in Viersen unterstützt und betreut Familien mit schwerkranken Kindern. Die Mitarbeiter leisten beispielsweise Einzelfallhilfe, indem sie sich um notwendige Therapien, die die Kassen nicht zahlen, kümmern, oder den kleinen Patienten auch besondere Wünsche erfüllen.

Immer dabei ist die Kempener Tafel, die in diesem Jahr 1120 Euro erhielt. Sie versorgt bedürftige Menschen mit Lebensmitteln und Kleidung. „Es ist nicht selbstverständlich, dass wir immer dabei sind. Ich weiß das zu schätzen“, sagte Vorsitzender Bruno Wrede an die Adresse der Schüler.

Bürgermeister Volker Rübo dankte den Schülern für das Engagement: „Ihr setzt euch für Menschen ein, denen es nicht so gut geht.“ Der Soziale Tag sei nichts Normales, sondern ein Ereignis, „dass etwas in euch bewegt“. Kempen sei sicherlich eine schöne Stadt, aber nicht alles sei schön: „Dahinter befindet sich auch ein anderes Kempen.“

Schulleiter Uwe Hötter betonte, der Soziale Tag sei an der Gesamtschule angekommen. Trotz der langjährigen Erfahrungen sei es jedes Jahre aufs Neue eine große Herausforderung, um ihn umfassend vorzubereiten. In diesem Zusammenhang erwähnte Hötter die Sozialarbeiterin der Schule, Mira Dugal-Klahre, die sich von Anfang an in besonderem Maße engagiert habe.

Die Idee ist eigentlich ganz einfach: Jeder Jugendliche sucht sich selber einen Job für einen Tag. Vielen Arbeitgebern in Kempen und Umgebung ist die Aktion inzwischen wohlbekannt, so dass viele gern einen Schüler auf Zeit einstellen, viele nehmen sogar mehrere.

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