Landesgartenschau in Kempen? „Wir müssen uns was trauen“

Kempen · Die Fraktion ÖDP/Linke wirbt für eine Bewerbung Kempens für die Landesgartenschau 2029. Weil derzeit zahlreiche Projekte bearbeitet werden müssen, empfiehlt die Stadtverwaltung, die Bewerbung auf 2032 zu verschieben.

 Jeyaratnam Caniceus von der Fraktion ÖDP/Linke in Kempen.

Jeyaratnam Caniceus von der Fraktion ÖDP/Linke in Kempen.

Foto: Caniceus

Der Wirtschaftsausschuss des Kempener Stadtrats beschäftigt sich in seiner nächsten Sitzung am Montag, 21. November, mit der Frage, ob sich die Stadt Kempen um die Durchführung der Landesgartenschau 2029 bewerben sollte. Die Fraktion ÖDP/Linke hatte die Verwaltung um einen Sachstandsbericht dazu gebeten.

Nach Einschätzung der Fraktion würde die Stadt von einer Bewerbung für die Landesgartenschau in vielerlei Hinsicht profitieren, auch durch Fördermittel. Die Landesgartenschau würde die Stadt überregional bekannt machen. Man könnte, so Jeyaratnam Caniceus von der Fraktion ÖDP/Linke, mit der Schau zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen, die heimische Vielfalt an Nutz- und Zierpflanzen zeigen. Und auch wenn die Bewerbung nicht zum Erfolg führen sollte: Eine Landesgartenschau, so Caniceus, setze städtebauliche Impulse, sogar wenn sie schlussendlich nicht komme.

Die Stadtverwaltung beurteile die Ausrichtung einer Landesgartenschau als gute Möglichkeit, die Stadt Kempen städtebaulich „signifikant weiterzuentwickeln“, heißt es in der Vorlage, die die Verwaltung für die Sitzung vorgelegt hat. Im Rahmen dieser Weiterentwicklung sei mit zahlreichen positiven Effekten für die Stadt, etwa für die Förderung von Kultur und Tourismus, die Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung, aber auch für die Verbesserung des Stadtklimas sowie der Erhöhung von Aufenthalts- und Lebensqualität zu rechnen. Einen Wermutstropfen gibt es: Die Bewerbung um die Durchführung der Landesgartenschau 2029 habe einem strikten Zeitplan zu folgen, an dessen Ende die Einreichung der Bewerbung am 1. März 2024 steht, gibt die Stadtverwaltung zu bedenken. Für die konkrete Ausarbeitung der Bewerbung bleibe voraussichtlich etwa ein Jahr. „Dieser Zeitplan ist aus derzeitiger Sicht sehr ambitioniert“, so Bürgermeister Christoph Dellmans (parteilos) mit Blick auf die vielen aktuell anstehenden Projekte. Die derzeitigen personellen Ressourcen reichten für ein weiteres Großprojekt nicht aus. Deshalb empfiehlt die Verwaltung, die Ausrichtung einer Landesgartenschau in 2032 anzustreben.

„Wir könnten uns mit 2032 abfinden“, sagte Caniceus im Gespräch mit unserer Redaktion. Allerdings habe die Verwaltung immer viel zu tun, werde auch in zwei Jahren viel zu tun haben. Er sei davon überzeugt, dass eine Landesgartenschau für Kempen viele Vorteile habe: „Wir müssen uns was trauen.“

(biro)
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