Kempen Talent unter lauter Nachwuchsforschern

Kempen · Sein Erfolg beim Bundesumweltwettbewerb hat Lukas Weghs nach Berlin gebracht. Der 15-jährige Kempener nahm am „Tag der Talente" des Bundesbildungsministeriums in der Bundeshauptstadt teil

 Gymnasiast Lukas Weghs, der das Kempener Thomaeum besucht, zeigt stolz seine Urkunde, die er vom „Tag der Talente“ in Berlin nach Hause mitgebracht hat. Auf dem Rechner hat er seine wissenschaftlichen Untersuchungen schriftlich fixiert.

Gymnasiast Lukas Weghs, der das Kempener Thomaeum besucht, zeigt stolz seine Urkunde, die er vom „Tag der Talente“ in Berlin nach Hause mitgebracht hat. Auf dem Rechner hat er seine wissenschaftlichen Untersuchungen schriftlich fixiert.

Foto: Wolfgang Kaiser

Hinter Lukas Weghs liegen drei spannende Tage in Berlin. Der 15-jährige Schüler vom Kempener Gymnasium Thomaeum war zum ersten Mal zum „Tag der Talente“ des Bundesbildungsministeriums eingeladen gewesen. In Berlin trafen sich knapp 300 jugendliche Preisträger von unterschiedlichen Wettbewerben wie Jugend forscht, dem Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten oder dem up-and-coming-Drehbuchwettbewerb.

„Als die Einladung kam, war ich erst einmal überrascht, dann folgte die Freude“, erzählt Lukas, der der einzige Schüler vom Thomaeum war, der zum „Tag der Talente“ eingeladen wurde. Vorgeschlagen worden war der Kempener aufgrund seines Erfolges beim Bundesumweltwettbewerb. Mit seinem Projekt „Mikroplastik – Rettet das Meer“ nahm Lukas im vergangenen Jahr beim Bundesumweltwettbewerb teil und gewann einen der mit 500 Euro dotierten Sonderpreise.

Lukas entwickelte ein Filtersystem für mit Mikroplastik verschmutztes Wasser. Das System arbeitet mit einem porösen Ausströmerstein, durch den Luft gegeben wird. Im Stein werden die Luftbläschen durch die vielen Löcher und Ausbuchtungen kleiner gemacht. Das schmutzige Wasser fließt durch den Luftblasenstrom und die Kleinstteilchen werden in einen separaten Abfluss mitgenommen und dort durch kleinstporige Filter geleitet. Auf diesem Weg muss nicht das komplette Wasser durch die Filteranlage, sondern nur derjenige Teil, der die Mikrostoffe transportiert.

In Berlin war das Leitthema des Treffens indes „Die Künstliche Intelligenz und ihre Auswirkungen auf die verschiedenen Bereiche der Gesellschaft“. „Am ersten Tag haben wir mit Fahrrädern eine Tour durch Berlin gemacht. Abends gab es ein Show-Programm, in das ein Roboter integriert war. Dem schloss sich ein Markt der Möglichkeiten an“, erzählt Lukas.

Der zweite Tag stand ganz im Zeichen der verschiedenen Workshops wobei sich der Kempener den Workshop „Erfahre, wie künstliche neuronale Netzwerke arbeiten“ ausgesucht hatte. „Es war toll, mit anderen Jugendlichen aus den verschiedenen Bereichen zusammen zu arbeiten und sich auszutauschen“, sagt Lukas. Die abendliche Präsentation der Workshop-Ergebnisse sorgte für weiteren Gesprächsstoff. Bei der einen Tag später stattfindenden Abschlussveranstaltung mit Bundesbildungsministern Anja Karliczek und dem Wissenschaftsjournalisten und Physiker Ranga Yogeshwar gab es eine interessante Diskussionsrunde zum großen Thema des Workshops.

Die wenigen freien Stunden, die Lukas bis zur Heimreise blieben, nutzte der 15-Jährige, um das Regierungsviertel kennenzulernen. „Es waren drei spannende Tage“, resümiert der Gymnasiast. Seinen ersten Berlin-Besuch bezeichnet Lukas als gut gelaufene Probe für seine nächste Stippvisite in Berlin. Anfang kommenden Jahres besucht er nämlich für zwei Wochen das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Berlin. Das Forschungspraktikum ist ein Sonderpreis, den Lukas Weghs beim Wettbewerb „Jugend forscht“ auf Landesebene gewonnen hat. Denn Lukas war nicht nur beim Bundesumweltwettbewerb erfolgreich. Seit Jahren mischt er auch bei „Jugend forscht“ mit.

Im diesem Jahr punktete er dort mit dem Bau einer Robotermontierung für ein Newton-Teleskop. „Aktuell beschäftige ich mich mit der Optimierung des Gerätes. Ich habe ein neues Steuerungsprogramm geschrieben und verfüge nun auch, dank der Unterstützung durch die Kempener Metallbaufirma Hennig, die es gebaut hat, über ein Stativ aus Metall“, berichtet der 15-Jährige. Seine erste selbstgebaute Holzkonstruktion hat damit ausgedient. Mit dem optimierten Modell möchte der Gymnasiast im kommenden Jahr erneut beim Wettbewerb „Jugend forscht“ antreten. Beruflich steht für ihn jetzt schon fest, dass es in Richtung Astrophysik und Astronomie gehen soll.

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