Stadt Kempen Kempen knüpft ein Senioren-Netzwerk

Stadt Kempen · Ein Zusammenschluss verschiedener Träger kümmert sich künftig um die älteren Mitbürger. Die Palette der Angebote ist breit, reicht von Spaziergängen bis zum Theaterbesuch. Es werden noch ehrenamtliche Helfer gesucht.

 Diese Träger wollen künftig die Seniorenarbeit in der Stadt Kempen auf neue Füße stellen. Durch die Vernetzung soll die Hilfestellung deutlich effektiver werden.

Diese Träger wollen künftig die Seniorenarbeit in der Stadt Kempen auf neue Füße stellen. Durch die Vernetzung soll die Hilfestellung deutlich effektiver werden.

Foto: wolfgang kaiser

Die Stadt Kempen will sich noch stärker als bisher um ihre Senioren kümmern. Ein Netzwerk verschiedener Träger soll dafür sorgen, dass sie mit Hilfe individueller Unterstützung auch im Alter selbstbestimmt leben können. Den Beschluss zur Gründung dieses Netzwerks traf der Ausschuss für Soziales und Senioren: "Der demografische Wandel machte es nötig, dass sich die Stadt Kempen in dieser Hinsicht positioniert", erklärte gestern Sozialdezernent Michael Klee. Für ihn ganz wichtig bei der Planung: "Im Mittelpunkt steht immer der Mensch. An seinen Bedürfnissen muss sich alles orientieren."

Petra Sdunek, Leiterin der Sozial- und Seniorenamts, nannte Einzelheiten des neuen Projekts, das zu Jahresbeginn richtig Fahrt aufnehmen soll: Hilfestellung soll es sowohl im Freizeit- als auch im Sozialbereich geben: "Wir wollen den alten Menschen den Lebensalltag so erleichtern, dass sie möglichst lange zu Hause leben können. Wir möchten sie außerdem vor Vereinsamung bewahren oder aus der Vereinsamung herausholen."

Alles läuft auf ehrenamtlicher Basis, Spenden (nicht nur aus Kreisen der betreuten Senioren) sind willkommen. Wobei keiner ausgeschlossen wird, betont Sdunek: "Das Thema Altersarmut haben wir natürlich auch im Blick. Wer sich eine Spende nicht leisten kann, kann trotzdem unsere Angebote in Anspruch nehmen."

Eine Art Pionier in Sachen Seniorenbegleitung ist die Evangelische Kirchengemeinde. Alle beteiligten Träger sind sich jedoch sicher: Gemeinsam sind wir stärker, können wir noch mehr bewegen. Die Koordination übernehmen Gisela Bröker und Ursula Frese in ihrem Büro bei der Senioren-Initiative an der Wiesenstraße. Dort sind sie unter der Rufnummer 02152 / 14 94 12 erreichbar, persönlich auch dienstags von 16 bis 17 Uhr. Dort können sich alle melden, die Hilfe brauchen, aber auch diejenigen, die helfen wollen. Alle Ehrenamtler durchlaufen eine Ausbildung, bevor es ans Werk geht. Sie umfasst 32 Stunden Theorie und ein 35-stündiges Praktikum. Es folgen regelmäßige Fortbildungen, Supervision und Erfahrungsaustausch. Wichtig für alle Interessenten: Jeder leistet so viele ehrenamtliche Stunden, wie er möchte. Die nächste Ausbildung beginnt im Januar.

Für die Inhalte der Ausbildung ist unter anderem Ursula Frese zuständig. Sie weiß aus Erfahrung: "Senioren zu begleiten heißt Menschen zu begleiten, das ist eine gewaltige Herausforderung." Wobei, und das ist in ihren Augen von großer Bedeutung, die gebotene Hilfestellung nicht unbedingt pflegerischer Art ist. Die Palette sei weit, reiche von gemeinsamen Spaziergängen über Begleitung beim Einkauf bis hin zu einem Besuch im Theater.

Während der Ausbildung erfahren die Teilnehmer alles, was man beim Umgang mit Senioren beachten sollte, um effektiv helfen zu können. Da geht es beispielsweise um Alterskrankheiten wie Parkinson oder Alzheimer. Helfer müssen die Lebenswelt demenziell veränderter Menschen zumindest erahnen können, um mit den Betroffenen umgehen zu können. Inhalte sind aber auch die Vermittlung rechtlicher Grundlagen beispielsweise zu den Themen Pflegeversicherung oder Patientenverfügung und wichtige Bereiche wie Gesprächsführung, Körpersprache, Nähe und Distanz. FRAGE DES TAGES

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort