Familientheater in Kempen Der Sängerkrieg der Heidehasen in neuem Gewand

Kempen · James Krüss' bekanntes Kultmusical erfreute Jung und Alt im Forum St. Hubert. Für die Reihe „Kempen Klassik“ wurde das Stück aufgepeppt und der heutigen Zeit angepasst.

 „Der Sängerkrieg der Heidehasen“ mit Manuela Hörr und Mark Roberts begeisterte Im St. Huberter Forum Jung und Alt.

„Der Sängerkrieg der Heidehasen“ mit Manuela Hörr und Mark Roberts begeisterte Im St. Huberter Forum Jung und Alt.

Foto: Norbert Prümen

„Seit November 2020 ist das für uns die erste Aufführung, und wir sind sehr glücklich, heute für Euch und für Sie hier spielen zu können“, bekannten Manuela Hörr und Mark Roberts vom RAM Theater Hildesheim am Ende einer unbeschwerten und reich beklatschten Theaterstunde im gut besuchten Forum von St. Hubert.

Die beiden wandlungsfähigen Schauspieler mit vokalen Qualitäten, die dank Hasenohren und Stummelschwänzen der Textvorlage alle Ehre machten, wurden am Schluss von zwei kleinen Besuchern beschenkt. Es gab für jeden eine Rose, eine Möhre und – damit auch allen Vorschriften Genüge getan war – alkoholfreien Erdbeer-Secco.

Der „Sängerkrieg der Heidehasen“, ein Familien- und Kindertheaterstück in der Reihe „Kempen Klassik“. erzählt die Geschichte von der gelangweilten Prinzessin Schnüffelnäschen in Obereidorf, die sich nach einem jungen Rammler mit schöner Stimme sehnt (den sie schon einmal hat singen hören, jedoch nicht zu Gesicht bekam), aber vom ältlichen Dirigenten René Ohrenschmalz verehrt wird. Da kommt der geplante Sängerwettstreit, der zum „Song Contest“ umgetauft worden war, gerade recht, denn dem Sieger ist „ die Pfote“ der Prinzessin versprochen. Doch keiner der Kandidaten gefällt ihr, bis – fast schon zu spät, weil er verschlafen hat – Hoppel Lodengrün sein Lied singt und das Herz der Schönen im Sturm erobert.

Manuela Hörr und Mark Roberts haben das „Erzählmusical“ entstaubt, mit teils fetziger, manchmal recht lauter Musik unterlegt und erzählen die Geschichte – warum auch immer – zweisprachig. Mit Gesten untermalt, wiederholt Mark Roberts häufig das von seiner Kollegin bereits Gesagte. Das befördert weder die Handlung, noch gibt es tiefere Einblicke. Außerdem dürfte es für die jüngeren Grundschulkinder, woraus die erfreulich disziplinierte Zuhörerschar überwiegend bestand, kaum nachzuvollziehen gewesen sein. „Es war sehr lustig, aber vom Englisch haben wir nichts verstanden“ meinten denn auch zwei Erstklässlerinnen. „Doch dass die am Schluss geheiratet haben, das war das Schönste“ fügten sie mit leuchtenden Augen hinzu.

Die beiden Schauspieler, die sich überwiegend in einer bunt ausgestatteten „Häschendisco“ tummeln, sind nicht nur „Barkiepe Hasi“ und „DJ HopHop aus Bunnyland“ – sie verwandeln sich mit wenigen Handgriffen und frappierender darstellerischer Kunst auch in alle die Geschichte beinhaltenden Figuren. Das vor allem faszinierte Jung und Alt und bescherte ihnen mit den aufgepeppten „Heidehasen“ einen entspannten und fröhlichen Nachmittag.

(oeh)
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