Kempen Kempen hilft armen Kindern

Kempen · Stadtverwaltung und Vereine gemeinsam Kindern und Jugendlichen helfen, die von Armut bedroht wird. Das Netzwerk ist ein Pilotprojekt und wird vom Landschaftsverband gefördert. Erste Projekte sind angeschoben.

 Beim Thema Kinderarmut ziehen in Kempen alle in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen beschäftigten Institutionen an einem Strang.

Beim Thema Kinderarmut ziehen in Kempen alle in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen beschäftigten Institutionen an einem Strang.

Foto: centertv

Beim Thema Kinderarmut ziehen in Kempen alle in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen beschäftigten Institutionen an einem Strang. Ein Netzwerk wurde Ende vorigen Jahres auf den Weg gebracht. Die Fäden liegen zur Koordination in den Händen des früheren Jugendamtsleiters Klaus Balsam. Unterstützt wird das Projekt auch mit Mitteln des Landschaftsverbands Rheinland (LVR). Kempen gehört mit zu den ersten Teilnehmern des Projektes. In unmittelbarer Nähe sind seit August auch Neuss und Kevelaer dabei.
Bei einem ersten Treffen im Januar dieses Jahr wurde beschlossen, Arbeitsgruppen zu bilden, die sich jeweils mit Säuglingen und Kleinkindern, Kindergartenkindern, mit den Grundschulkindern und in einem vierten Arbeitskreis mit Jugendlichen beschäftigen. Ziel ist es, dass die Erfahrungen aller Beteiligten in die Gruppen einfließen können. Darüber hinaus gibt es eine Lenkungsgruppe, die Balsam unterstützt.

Alle Arbeitsgruppen haben sich mittlerweile jeweils einmal zum Austausch getroffen, berichtet Jugendamtsleiterin Heike Badberg. In den ersten Treffen in Kempen ging es darum, zu klären, was über unter Kinderarmut zu verstehen ist. Es geht nicht nur um die materielle Armut, sondern auch um emotionelle Armut, sagt Heike Badberg. Und vielfach würden beide Arten überspielt, damit nur ja die Umgebung nichts davon merkt.
Die entscheidende Frage in allen Gruppen war: Was bedeutet Aufwachsen in Wohlergehen? Innerhalb der Gruppen sei es spannend gewesen, die unterschiedlichen Meinungen zum Beispiel eines Kinderarztes, einer Hebamme, der Kindertagesstättenleiterin oder auch des Psychologen zu hören. "Da können alle Beteiligten voneinander lernen", sagt Heike Badeberg.

Entstanden ist zunächst eine Analyse aller Angebote in der Stadt. Klare Meinung aus allen Gruppen war, dass man viel mehr Wert auf die Prävention legen muss anstatt erst zu reagieren, wenn die Armut, gleich welcher Art offensichtlich wird. Dazu gehört das Begrüßungspaket, das Eltern zur Geburt ihres Kindes erhalten. Dazu zählen aber auch Regale in den Kindertagesstätten mit ausrangierter Kleidung der älteren Kinder. Dort kann sich jeder, der etwas braucht, bedienen. So werde es nicht so offensichtlich, dass sich manche Eltern die Kinderkleidung nicht leisten können.

Aus den Arbeitsgesprächen sind Pläne für ein Eltern-Café hervorgegangen, wo sich Eltern austauschen können. Hier wird sich der Kempener Kinderschutzbund einbringen. Außerdem sollen alle vorhandenen Angebote über die städtische Internetseite verlinkt werden.

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