Verein „Schüler bauen für Haiti“ Helfer aus Kempen bauen weiter an Schulzentrum in Haiti
Kempen · Helfer des Vereins „Schüler bauen für Haiti“ um den Kempener Berufsschulpfarrer Roland Kühne sind in Haiti eingetroffen, um den Bau des Schulzentrums weiter voranzutreiben. Was dort geplant ist.
Eine Helfer-Gruppe um den Berufsschulpfarrer Roland Kühne ist am vergangenen Samstag in dem Ort Torbeck in Haiti angekommen, um dort das Kempener Projekt „Schüler bauen für Haiti“ weiter voranzutreiben. Der Kempener Berufsschulpfarrer ist seit 2010 aktiv, um den Menschen in dem armen, durch Erdbeben weitgehend zerstörten Land zu helfen. Regelmäßig reist Kühne gemeinsam mit Schülern und Lehrern des Rhein-Maas-Berufskollegs nach Haiti, um dort Gebäude zu errichten.
Die Idee dazu kam 2010 im Religionsunterricht einer Maurerklasse am Berufskolleg in Kempen auf. Im Januar 2010 hatte es ein verheerendes Erdbeben in Haiti gegeben, bei dem Hunderttausende Menschen starben und zahlreiche Menschen obdachlos wurden. Seither reisen Auszubildende des Berufskollegs immer wieder nach Haiti, um dort gemeinsam mit Haitianern Gebäude zu errichten, die insbesondere der Bildung junger Menschen in Haiti dienen.
So ist inzwischen ein Schulzentrum entstanden, dessen Träger der von Kühne initiierte Verein „Schüler bauen für Haiti“ ist. Die ersten drei Schulklassen werden dort schon unterrichtet. Sie bekommen, was außergewöhnlich ist in diesem Land, ein Frühstück und ein Mittagessen, drei Lehrkräfte und eine Köchin sind hauptberuflich angestellt – alles finanziert aus Spendengeldern. Jetzt wird für drei Wochen weitergebaut. Neben Kühne dabei sind die künftigen Installateure Fabian und Dennis Sievers, Yunus Kont und Erik Bosma als Maurerschüler sowie Josua Dominique aus Kempen, ein gebürtiger Haitianer, der Lehrer Robert Ingenhorst und Karl Georg Krefft, der für Dokumentation zuständig ist. Gebaut wird in dieser Zeit eine Toilettenanlage für die Schülerinnen und Schüler sowie ein Fundament für drei weitere Klassenräume. Weiter geplant sind eine Station für medizinische Erstversorgung und ein Waisenhaus. „Es geht sehr gut voran“, meldete Kühne nun nach den ersten Tagen in Haiti: „Die Arbeit läuft, und zwar atemberaubend schnell.“ Tatkräftige Hilfe bei dem Bauprojekt leisten Einwohner, die ebenfalls für ihre Arbeit bezahlt werden. Kühne: „Über hundert haben sich bei uns beworben – mehr als wir beschäftigen können.“
Das außergewöhnliche Schulprojekt des Berufskollegs wird durch die evangelische Kirchengemeinde in Kempen und ein Team von Privatleuten um Pfarrer Kühne unterstützt. Wer sich über den Verein und die Hilfe für Haiti informieren möchte, findet mehr dazu im Internet unter https://wordpress.schueler-bauen-fuer-haiti.de. Im Blog auf der Internetseite beschreiben die Helfer derzeit tagesaktuell, was sie auf der Baustelle erleben und vor Ort unternehmen, um das Schulzentrum weiter auszubauen.


