„Rolli“ Wilmen wird 75 Jahre alt Rückblick auf 60 Jahre in der Kempener Gastronomie

Kempen · Ein Urgestein der Kempener Gastronomie wird am 16. Juni 75 Jahre alt: Rolf Wilmen, besser bekannt als „Rolli“, sammelte schon als 15-Jähriger Erfahrung im alten Tivoli-Haus. Später war die Gaststätte Wilmen Heimat für viele Vereine und eine Hochburg des Karnevals.

 „Rolli“ Wilmen steht vor seiner Gartenlaube, in der ein kleines Karnevalsmuseum steckt. Über dem Eingang hängt das Schild aus seiner Gaststätte.

„Rolli“ Wilmen steht vor seiner Gartenlaube, in der ein kleines Karnevalsmuseum steckt. Über dem Eingang hängt das Schild aus seiner Gaststätte.

Foto: Schoofs

Wenn Rolf Wilmen, besser bekannt als „Rolli“, am Mittwoch an seinem 75. Geburtstag in seinem herrlichen Garten seine Gäste begrüßt, dann stecken in der Brusttasche seines bestimmt weißen Hemdes Block und Bleistift. So stand das Urgestein der Kempener Gastronomie fast 30 Jahre lang in der Gaststätte Wilmen an der Kerkener Straße bis Ende Dezember 2000 hinter der Theke.

„Rollis“ gastronomische Karriere begann mit 15 Jahren. Damals half er im alten Tivoli-Haus gegenüber vom Bahnhof aus.  Später arbeitete er auch bei Christel und Hermann Weinworth in der Traberklause. Als Helmut und Annegret Madert 1971 einen Pächter für ihr Lokal an der Kerkener Straße suchten, machte „Rolli“ Nägel mit Köpfen. Am 1. Oktober 1971 öffnete die Gaststätte Wilmen. Vorher heiratete er aber noch schnell am 24. September seine große Liebe Renate – damit alles seine Ordnung hatte. Beide waren eine Institution in Kempen und Vereinsheim für die Prinzengarde, Schützen, Handballer, Philatelisten, Amateurfunker und viele mehr. Auch für Schüler war die Gaststätte in den Pausen oder nach der Schule ein beliebter Treff. Sein Lokal war auch eine Hochburg des Karnevals. Er selbst wurde dort 1990 zum ersten Ehrenleutnant der Prinzengarde ernannt. Mit viel Liebe zum Detail sammelte „Rolli“ viele Erinnerungsstücke aus dem Kempener Karneval. Seine Gartenlaube ist ein kleines Museum rund um die närrische Zeit der Thomasstadt. Darin findet man Bilder, Orden, Narrenkappen und vieles mehr aus über 100 Jahren.

Seit einigen Jahren kümmert sich „Rolli“ um seine Ehefrau Renate, die schwer erkrankt ist und rund um die Uhr betreut werden muss. Er selbst hat sich zum Glück von einem leichten Schlaganfall gut erholt. „Es ist etwas traurig, dass wir unseren Lebensabend so verbringen müssen. Aber wir machen das Beste daraus und freuen uns, wenn wir noch Leute treffen können“, sagt „Rolli“.

(hgs)
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