Kempen Kinder freuen sich auf Erstkommunion

Kempen/Tönisvorst · Die Erste Heilige Kommunion sollte in Kempen ursprünglich am 3. Mai gefeiert werden. Wegen Corona musste die Katholische Kirchengemeinde alles absagen. Jetzt gibt es sieben Auswahltermine ab Ende Juli für die Kinder in Kempen.

 Michel Koczorek aus Kempen kann am 25. Juli endlich seine Kinderkommunion feiern.

Michel Koczorek aus Kempen kann am 25. Juli endlich seine Kinderkommunion feiern.

Foto: Wolfgang Kaiser

Nadine Koczorek-Kunz freut sich: Endlich steht der Termin für die Erstkommunion ihres Sohnes Michel fest. „Wir feiern am 25. Juli, das ist zwar in den Sommerferien, aber für uns passt das ganz gut“, sagt die 42-Jährige. Lange mussten die Familien in Kempen um die Erstkommunion ihrer Kinder bangen, denn aufgrund der Corona-Pandemie wurde zunächst alles auf Eis gelegt, und es hieß: abwarten. Jetzt hat die katholische Kirche Ersatztermine bekannt gegeben.

„Für Kempen und Tönisvorst haben wir 17 Termine herausgegeben, darunter auch Angebote in den Ferien, außerhalb und auch Möglichkeiten, während der normalen Gottesdienste die Erstkommunion zu empfangen“, sagt Andreas Bodenbenner, Gemeindereferent der Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) Kempen-Tönisvorst. Das erfordert viel Organisation, denn es müssen Listen geführt werden, wer in die Kirche zum Gottesdienst kommt, die Hygienevorschriften eingehalten und die Desinfektionsmaßnahmen erfüllt werden. „Außerdem muss jeder einen Mund-Nasen-Schutz tragen, darf diesen aber in der Kirchenbank dann abnehmen“, sagt Andreas Bodenbenner. Den Organisatoren war es wichtig, einen „zeitnahen“ Termin anzubieten, denn auch Hochzeitspaare, Täuflinge, die Kommunionkinder 2021 und auch die zweite mögliche Corona-Welle sei in allen Köpfen, so der Gemeindereferent.

Den Anzug für Michel hat Familie Koczorek schon lange im Schrank hängen. „Der passt noch, die Hosenträger nicht mehr, aber das ist echt kein Problem“, sagt Nadine Koczorek-Kunz. Die Erstkommunion wird nicht in St. Josef in Kamperlings stattfinden, wie ursprünglich geplant, sondern nun in der Kirche Christ-König im Hagelkreuz gefeiert, denn die sei in Kempen am größten und für Gottesdienste von Schulen entsprechend schon vorbereitet. „Dem Caterer haben wir abgesagt, denn es kommen nur elf Personen, das machen wir dann selbst“, so Michels Mutter.

Es wird ein anderer Gottesdienst sein, in dem ein Sakrament empfangen wird. Denn es gibt viele Auflagen, an die sich die Gemeinde halten muss. So darf nicht gesungen werden. Sowohl Familie Koczorek als auch Andreas Bodenbenner finden das sehr schade. „Das ist bei so einer Feierlichkeit so wichtig“, erklärt der Gemeindereferent. Für die Gottesdienste versucht die Gemeinde, neben dem Kantor einen einzelnen Sänger oder eine Sängerin zu organisieren. Ob das jedoch möglich ist, sei noch fraglich, meint Bodenbenner. Die Kinder dürften eine selbst geschriebene Fürbitte vorlesen und die Postkarte, die sie von ihren Katechetinnen erhalten haben, ganz nach ihren Wünschen gestalten. Diese würden dann im Gottesdienst auf einem Regenboden befestigt. Der Pastor werde mit der Kommunion zu jedem einzelnen Kind an die Bank treten. „Das ist in unserer Verantwortung, wir versuchen, es so schön wie gerade in diesen Zeiten möglich zu gestalten“, erklärt der Gemeindereferent.

Jedes Kind darf insgesamt zehn Personen in die Kirche zum Gottesdienst mitbringen. Nicht bei allen Eltern sei diese Lösung gut angekommen. Die Ideen der Eltern gingen weit auseinander. „Wir können es nicht allen recht machen, wir fanden nur, dass wir – so schnell, wie es geht – eine Möglichkeit finden mussten, damit die Kinder auch einen schönen Abschluss haben können“, erklärt Bodenbenner.

Das Datum der selbst gestalteten Kerze hat Nadine Koczorek-Kunz bereits im April nach der Absage traurig abgekratzt. Jetzt kommt ein neues drauf. Sie und ihr Mann Daniel freuen sich, dass ihr Sohn Michel dieses Jahr doch noch zur Kommunion gehen darf und eine schöne Feier im engsten Kreis der Familie haben wird. Und auch Michels bester Freund wird das Sakrament am 25. Juli empfangen. Denn das ist vor einigen Wochen noch unvorstellbar gewesen.

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