Der Blindgänger wog rund 15 Kilo Weltkriegsbombe in Kempen gefunden

Kempen · Auf einem Feld südlich des Königshüttesees wurde ein rund 15 Kilo schwerer Blindgänger entdeckt.

Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes bargen am Montag den Blindgänger auf einem Feld.

Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes bargen am Montag den Blindgänger auf einem Feld.

Foto: Norbert Prümen

Der Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf musste am Montag nach Kempen ausrücken: Bei privaten Sondierungen auf einem Feld südlich des Königshüttesees – zwischen Hülser Straße und Kempener Außenring – war ein rund 15 Kilogramm schwerer Blindgänger gefunden worden. Das Ordnungsamt der Stadt Kempen informierte nach einer ersten Sichtung den Kampfmittelbeseitigungsdienst und sicherte bis zu dessen Eintreffen die Fundstelle ab, berichtete eine Stadtsprecherin.

Der Kampfmittelbeseitigungsdienst konnte nach seinem Eintreffen relativ schnell Entwarnung geben: Denn anders als zunächst vermutet, handelte es sich bei dem Fundstück nicht um eine Phosphorbombe, sondern um eine englische Brandbombe des Typs INC 30 LBS. „Diese war bereits aufgeplatzt, hatte keinen Inhalt mehr und war entsprechend ungefährlich. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst konnte den Blindgänger problemlos bergen und abtransportieren“, so die Stadtsprecherin weiter. Die Bombe wurde in ein Zwischenlager gebracht, bevor sie in Hünxe vernichtet wird. Da der Blindgänger mitten auf einem Feld gefunden worden war, waren keine Evakuierungsmaßnahmen oder Sperrungen notwendig.

Immer wieder werden am Niederrhein bei Erdarbeiten Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes beseitigen zufällig gefundene Munition, entschärfen Fliegerbomben und sprengen Kampfmittel auch an Ort und Stelle, wenn diese nicht gefahrlos abtransportiert werden können. Auch im Vorfeld von Baumaßnahmen, bei denen ins Erdreich eingegriffen wird, wird der Kampfmittelbeseitigungsdienst vorsichtshalber beteiligt. Dazu werden auch Luftbilder der Alliierten aus den Jahren 1939 bis 1945 ausgewertet, die Anhaltspunkte liefern können. Laut Bezirksregierung werden die Kampfmittel-Experten über 1000-mal pro Jahr zu Kampfmittelfunden gerufen – dafür sind die Mitarbeiter in zwei Teams rund um die Uhr in Bereitschaft.

Die Fachleute rückten 2018 schon zur Hülser Straße in Kempen aus, als dort im Zuge der Sondierungsarbeiten für das Gewerbegebiet eine Fünf-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden wurde, die noch im Erdreich von den Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes unschädlich gemacht werden konnte. Auch eine Gewehrgranate wurde an der Hülser Straße gefunden, die an Ort und Stelle gesprengt werden musste.

(msc)
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