Kempen Kempen baut kräftig

Kempen · Mit drei Bebauungsplänen hat sich der Ausschuss für Umwelt, Planung und Klimaschutz beschäftigt: Klosterhof in der Altstadt, Wohnen an der Kreuzkapelle im Kempener Süden und Hubertus-/Hunsbrückstraße in St. Hubert.

Zum einen ging es im Planungsausschuss am Dienstagabend um das Klosterhof-Projekt der Ecke Burg-/Orsaystraße in Kempen. Dazu berichtete Technischer Beigeordneter Stephan Kahl, dass am 9. September der notarielle Vertrag mit Investor Ralf Schmitz geschlossen wurde. Weiterhin hat die Verwaltung mit den Geschäftsleuten der umliegenden Straßen gesprochen beziehungsweise wird noch weitere Gespräche führen, um sie über die Belastungen während der umfangreichen Bauarbeiten zu informieren.

Mittlerweile wurde eine Möglichkeit gefunden, die Relief-Kunstwerke am alten Kreishaus an der Ecke Burg-/Orsaystraße abzunehmen. Sie werden zunächst eingelagert, bis ein passender Platz dafür gefunden ist. Allerdings rechnet die Verwaltung hier mit Kosten von 12 000 bis 15 000 Euro. Dem vorgelegten Bebauungsplan folgte der Ausschuss einstimmig.

Grunderwerb bis Jahresende

Das zweite große Vorhaben befindet sich in Kempens Süden. Hier soll in drei Abschnitten ein weiteres Wohngebiet an der Kreuzkapelle/St. Töniser Straße entstehen. Kernstück ist die Errichtung eines Mehrgenerationenhauses in Regie des Vereins "Besser Gemeinsam Wohnen". Viele Vertreter des Vereins waren deshalb zur Ausschusssitzung gekommen. Der Komplex soll gegenüber der Kapelle gebaut werden und aus zwei Häusern sowie einem Gemeinschaftsbau bestehen. Allerdings, so Kahl, muss der Verein bis Ende des Jahres den Grunderwerb sichergestellt haben. Alternativ würden dort sonst Einzelhäuser wie rund um den geplanten Anger an der Kapelle errichtet werden.

Die angedachte moderne Architektur gefiel Jochen Herbst (CDU) nicht. Er befürchtete, dass dort "Klötze" gebaut würden. Auch warnte er, dass die Dachhöhen nicht mit der Kapelle korrespondieren könnten. Kahl beruhigte, dass die Höhen und die Gestaltung der Häuser an dieser Einfassung des Grüngeländes verbindlich festgelegt würden. Außerdem wollte Herbst wissen, ob die Häuser entlang der Grünfläche nicht als hochwertiger Mietraum genutzt werden könnten. Dies, so Kahl, gehe "an dieser Stelle nicht, aber später am Gelände der ehemaligen Firma Hemesath an der Wiesenstraße".

Der Grüne Dr. Michael Rumphorst fand das ganz Projekt "innovativ" und wünschte sich dafür mehr Förderung. Allerdings vermisste er für das ganze Viertel den Klimaschutzaspekt. Statt der Ankoppelung an Fernwärme wünschte er sich alternative Energien. Bei Enthaltung der Freien Wähler und Ablehnung der Grünen nahm der Ausschuss den Bebauungsplan an.

Gespräche wegen Wäscherei

Bei dem Plan für das Viertel Hubertus-/Hunsbrückstraße in St.Hubert ging es eigentlich nur um die Bestätigung der vorhandenen Bebauung. Einzige Knackpunkte sind die Wäscherei sowie die private Kinderbetreuung. Mit der Wäscherei wurden Gespräche zwecks einer Verlagerung geführt, sagte Heinz-Peter Cox vom Bauamt. Bislang noch ohne Erfolg, aber lange werde die Verwaltung diesen Standort nicht mehr dulden können. Auf Nachfrage von Heinz-Günter Thelen (FWK) berichtete Umweltreferent Heinz Puster, dass es nach Prüfung durch den Kreis Viersen keine Umweltbelastung durch die Wäscherei gebe. Die private Kinderbetreuungsstätte wird ihren Betrieb allerdings aufgeben müssen, sagte die Verwaltung. Laut deren Vorlage ist das Verfahren bereits eingeleitet.

(sr)
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