Kempen Kempen: Auf nach Westen

Kempen · Für die nächsten fünf Jahre ist Kempen mit neuen Wohngebieten versorgt. Das größte ist der dritte Neubauabschnitt an der St. Töniser Straße/Kreuzkapelle. Wie geht es danach weiter? Kempen will sich dann gen Westen wenden.

stadt kempen Das Wohngebiet zwischen Vorster- und St.Töniser Straße im Kempener Süden wächst planmäßig weiter. Nachdem jetzt der zweite Bauabschnitt beidseits der Maria-Basels-Straße mit 760 Einwohnern in 165 Häusern fertig ist, wendet sich die Stadt dem dritten Teil westlich der St. Töniser Straße/Kreuzkapelle zu. Die Planung läuft, die Bürgerbeteiligung ist für den Herbst geplant.

Nochmals rund 200 Baugrundstücke werden hier ausgewiesen, knapp 800 Menschen werden in den nächsten vier bis sechs Jahren Einfamilien-, Reihen- und Doppelhäuser beziehen. Neben jungen Familien sollen auch ältere Bürger angesprochen werden: Die Stadtverwaltung steht dem von Bochumer Artchitekturstudenten geplanten Projekt des Vereins "Besser gemeinsam wohnen" für ein generationsübergreifendes Leben positiv gegenüber, versichert Technischer Beigeordneter Stephan Kahl gestern im RP-Gespräch: "Wir prüfen, wo wir ein solches Wohnprojekt integrieren können."

Spätestens in sechs Jahren dürfte das neue Wohngebiet komplett belegt sein. "Dann ist das Ende der Fahnenstange erreicht", so Kahl. Aber Kempen hat bereits mit seinem "Stadtentwicklungskonzept 2020" für weitere Wohn- und Gewerbegebiete vorgesorgt.

Weitere Gewerbeflächen

Im Industrie- und Gewerbegebiet im Kempener Osten ist noch ein 6,4 Hektar großer Zipfel in Schauteshütte frei neben dem riesigen Gelände der Absatzzentrale Niederrhein (AZ). Zwei neue Gewerbeflächen liegen zwischen Krefelder Weg und Bahnstrecke Kempen-Krefeld, wo bereits auf 5,1 Hektar der Grunderwerb läuft, sowie anschließend südlich Hülser Straße mit 13,8 Hektar. Außerdem gibt es immer noch einzelne freie Gewerbeflächen, ergänzt Planungsamtsleiter Heinz-Peter Cox. "Im Moment haben wir überhaupt keinen Druck", bestätigt Kahl. Die Flächen sollen als Reserve vorgehalten werden.

Neue Wohngebiete

Laut Stadtentwicklungskonzept 2020 öffnet sich Kempen zum Wohnen nach Westen, weil innerhalb des Außenrings kaum noch Platz ist. Ausnahme könnte ein schmaler, jetzt grüner Längsstreifen im Süden von Kamperlings mit zwölf Hektar sein. Großflächige Wohngebiete weist der Plan aber westlich der Straelener Straße gegenüber dem Hagelkreuzviertel mit 22,1 Hektar aus sowie links und rechts der Ziegelheider Straße mit 29 Hektar. Eine Reservefläche für die spätere Zukunft ist westlich Kamperlings mit 33,4 Hektar angedacht.

Die beiden erstgenannten Gebiete für eine Wohnbebauung hat die übergeordnete Regionalplanung des Landes bereits abgesegnet, so dass die Stadt schon Flächennutzungspläne aufstellen könnte. Das steht nicht akut an, ist aber auch nicht auf die lange Bank zu schieben. "Wie gehen in kleinen Abschnitten mit Augenmaß und nach dem Bedarf vor", erklärt Kahl. Die vorhandene Infrastruktur solle ausgelastet, aber nicht ausgebaut werden: "Wir möchten die Einwohnerzahl der Stadt Kempen von derzeit 36 000 halten." Deshalb werde die Kommune Baugrundstücke für Familien "in ausreichendem Maße" vorhalten. Frage des Tages

(RP)
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