Kreis Viersen Kampf gegen Gift-Raupen und Buchsbaumzünsler

Kreis Viersen · Die Raupenzeit des Eichenprozessionsspinners, einer von Juli bis September aktiven Mottenart, beginnt Mitte April. Die Haare der Raupen sind für Menschen giftig, können Allergien und Entzündungen der Atemwege auslösen.

 Diesem Buchsbaum haben die Raupen des Buchsbaumzünslers zugesetzt.

Diesem Buchsbaum haben die Raupen des Buchsbaumzünslers zugesetzt.

Foto: Abfallbetrieb Kreis Viersen

Deshalb lässt der Landesbetrieb Straßenbau NRW, Regionalniederlassung Niederrhein, die Raupen in den kommenden Wochen an allen Bundes- und Landesstraßen im Kreis Viersen an befallenen Bäumen gezielt bekämpfen.

Bei dem angewendeten Verfahren werden die Bäume großflächig besprüht. Das aufgesprühte Mittel (Wirkstoff: Bazillus Thuringiensis) wird durch die jungen Raupen über die Nahrung aufgenommen. Für Menschen, Tiere oder Pflanzen sei dieses Mittel nicht schädlich, teilt Straßenbau NRW mit. Damit sich das Mittel gleichmäßig auf den Bäumen verteilen kann, müsse die Sprühaktion bei trockenem Wetter durchgeführt werden.

Da für die gezielte Bekämpfung der Raupen lediglich ein Zeitraum weniger Wochen zur Verfügung steht, sollen die mit Schrittgeschwindigkeit fahrenden Fahrzeuge bei entsprechender Wetterlage ab den frühen Morgenstunden bis in den Abend hinein auf den Straßen unterwegs sein.

Weitere Schädlinge sind unterwegs. Der Buchsbaum gilt als immergrün. Doch in den Gärten und Anlagen im Kreis Viersen weisen in den vergangenen Tagen Pflanzen vermehrt kahle Stellen und weiße Gespinste auf. "Ursache ist häufig der Befall mit Buchsbaumzünsler", sagt Dorothee Kleinermanns vom Abfallbetrieb Kreis Viersen. Die grünlichen Raupen mit schwarzem oder dunkelgrünen Kopf, schwarzen Streifen und weißen Punkten machen sich am Buchs zu schaffen.

Die Raupen können mit zugelassenen biologischen oder chemischen Mitteln bekämpft werden. "Darüber hinaus können die befallenen Pflanzen zurückgeschnitten oder komplett entfernt werden", sagt Kleinermanns. "Allerdings ist Folgendes zu beachten: Wenn sich die Raupe des Buchsbaumzünslers erst verpuppt hat, schlüpft innerhalb einer Woche der Falter und legt seine Eier auf den nächsten Pflanzen ab." Daher ist bei der Entsorgung Folgendes zu beachten: Befallene Äste und Sträucher nicht offen liegen lassen, sondern möglichst schnell in Säcken verpacken und zubinden oder in die braune Tonne geben. Über die braune Tonne können die befallenen Pflanzen sicher entsorgt werden. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, kann zusätzlich die Löcher der Bio-Tonne vorübergehend abkleben. Über die Bündelsammlung können befallene Pflanzen nicht entsorgt werden.

Die Eigenkompostierung ist nicht zur Entsorgung geeignet, da der Kompost nicht überall warm genug wird, um die Schädlinge zu töten. Die Pflanzen im Garten zu verbrennen, ist nicht zulässig.

In der Rottehalle der Kompostierungsanlage sterben alle Stadien des Buchsbaumzünsler ab. Einzelne Äste sollten aber nicht länger als 50 Zentimeter und dicker als 15 Zentimeter sein. Auch die von der Kommune erworbenen Papiersäcke für Pflanzenabfälle können zugebunden benutzt werden.

Größere Mengen können die Anlieferer zur Kompostierungsanalage in Süchteln, Hindenburgstraße 160, bringen. Beim Transport sollte der Anhänger mit einer Plane abgedeckt sein. Eine Anmeldung unter Telefon 02162/960040 ist nötig. Es fällt ein Entgelt an: Dieses beträgt 133,95 Euro pro Gewichtstonne, mindestens aber 23,80 Euro. Gewogen wird in Zehn-Kilogramm-Schritten.

Eine kostenpflichtige Entsorgung an den Wertstoffhöfen im Kreisgebiet und an der Kleinanlieferstellen im Kreisgebiet ist ebenfalls möglich. Dort werden die Pflanzen allerdings als Restabfall entsorgt, weil sie im Bio-Container zu lange offen liegen bleiben würden. Dazu die Pflanzen in Plastiksäcken verpackt anliefern.

(RP)
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