Stadt Kempen Kamil ist schon ein echter Bienenexperte

Stadt Kempen · Kamil Karasch ist das jüngste Mitglied in der Ortsgruppe Kempen des Imkerverbandes Rheinland. Der Elfjährige kümmert sich mit Begeisterung und Erfolg um seine Bienen. Experten sind beeindruckt von seinem Fachwissen.

 Kamil Karasch, hier mit seiner Schwester Kinga, ist schon mit jungen Jahren ein echter Bienenexperte. Hermann Diedrich, Leiter des Imkerverbands Rheinland, ist beeindruckt.

Kamil Karasch, hier mit seiner Schwester Kinga, ist schon mit jungen Jahren ein echter Bienenexperte. Hermann Diedrich, Leiter des Imkerverbands Rheinland, ist beeindruckt.

Foto: achim hüskes

Wenn Kamil Karasch von seinen Bienen erzählt, dann leuchten die Augen des elfjährigen Kempeners auf. "Mein erstes Bienenvolk habe ich am 6. April bekommen, da war ich zehn Jahre alt. Letzten Sonntag ist ein zweites Jungvolk dazugekommen", berichtet Kamil, während er sich die Imkerhaube überzieht und in Richtung seiner beiden Bienenstöcke geht, die im elterlichen Garten stehen. Das neue Bienenvolk hat eine Futtertasche mit einem Kilogramm Futterteig bekommen und Kamil will nach dem Rechten schauen.

Die Bienenleidenschaft packte ihn im vergangenen Sommer. Er surfte im Internet und stieß auf Informationsseiten über Bienen und das Imkern. "Als er damals zu uns kam und sagte, er wolle Bienen, hielten wir das für eine vorübergehende Phase", erinnert sich Martin Karasch. Im Urlaub staunten Beata und Martin Karasch aber nicht schlecht, als ihr Sohn ein regelrechtes Bienenbuch anlegte, in dem er das angelesene Wissen schriftlich festhielt. Auf der Weihnachtswunschliste tauchten Imkermaterialien auf und spätestens da war den Eltern klar, Kamil meint es ernst mit den Bienen und der Imkerei. "Wir haben uns dann erkundigt, wer uns fachlich beraten kann, denn von Bienen haben wir beide keine Ahnung", erinnert sich Martin Karasch.

Als Ansprechpartner kristallisierte sich schnell der Kempener Ortsvereinsvorsitzende des Imkerverbandes Rheinland heraus, Hermann Diedrich, der zugleich auch Vorsitzender des Kreisimkerverbandes Krefeld-Viersen ist. Vater und Sohn besuchten Diedrich und seine Bienenvölker. "Als ich einen der Bienenkästen aufmachte und Kamil - ohne zu zögern - darauf zuging und hineinschaute, wusste ich direkt, da hat jemand wirklich Freude an Bienen", berichtet Diedrich. Was den erfahrenen Imker erstaunte, war das Fachwissen, das sich der damals Zehnjährige schon über Bücher und das Internet angeeignet hatte, sowie die Ausrüstung, die er bereits besaß.

Allerdings musste dann noch ein wenig Überzeugungsarbeit bei Beate Karasch geleistet werden, denn sie war zunächst nicht begeistert davon, Bienen in den eigenen Garten zu bekommen. Als sie allerdings erfuhr, dass Bienen sich nur von den Säften lebender Pflanzen ernähren und nicht wie Wespen, die Aasfresser sind, Fleisch als auch süße Sachen wie Kuchen anfliegen, stimmte sie dem Herzenswunsch ihres Sohnes zu. "Das soziale Leben der Bienen finde ich einfach toll", bemerkt Kamil.

Seine Schwester Kinga (8) freut sich hingegen am meisten auf den Honig, den ihr Bruder erstmals im Sommer ernten wird. Berührungsängste mit den Bienen kennt auch sie nicht. Wenn ihr Bruder bei den Bienen ist, schließt sie sich oft an. Gemeinsam mit Diedrich als Imkerpaten geht Kamil nun durch das erste praktische Bienenjahr. "Ich habe auch schon Lehrgänge besucht und am 7. Juni mache ich einen ersten Honiglehrgang", erzählt Kamil.

Sein Wunsch für die Zukunft sind viele Bienenvölker und im nächsten Jahr würde er sich gerne mit dem Thema Züchten von Königinnen beschäftigen. Experte Diedrich freut sich ganz besonders über die Begeisterung des Jungimkers und steht dem jüngsten Imker des Kreisimkerverbandes gerne mit Rat und Tat zur Seite. Wobei Diedrich immer wieder aufs Neue das Fachwissen des Jungimkers hervorhebt. "Kamil würde ich jetzt schon meine eigenen Bienenvölker anvertrauen. Er arbeitet sehr gut mit den Bienen", lobt der Imkerpate.

(tref)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort