Stadt Kempen Kadagies: Ziel ist zweistelliges Ergebnis

Stadt Kempen · Die Freien Wähler Kempen haben Udo Kadagies einstimmig zu ihrem Bürgermeisterkandidaten ernannt. Der 55-Jährige will die Themen Jugend, Soziales, Mittelstand und Vereine in den Mittelpunkt des Wahlkampfs rücken.

 Sie stehen auf den acht ersten Listenplätzen der Freien Wähler (v.l.): Udo Kadagies, Gisela Kadagies, Werner Rennes, Philipp Wachowiak, Georg Alsdorf, Christian Gehlen, Elvira Nolte und René Birmes.

Sie stehen auf den acht ersten Listenplätzen der Freien Wähler (v.l.): Udo Kadagies, Gisela Kadagies, Werner Rennes, Philipp Wachowiak, Georg Alsdorf, Christian Gehlen, Elvira Nolte und René Birmes.

Foto: fwk

Einen kleinen Seitenhieb konnte er sich dann doch nicht verkneifen. "Dass die Parteien es nicht hinbekommen, ein Wahlprogramm zu präsentieren, wird man bei uns nicht erleben", sagte Udo Kadagies am Donnerstagabend im Hotel Papillon, nachdem ihn die Freien Wähler Kempen (FWK) mit den Stimmen aller 13 anwesenden Mitglieder zum Bürgermeisterkandidaten für die Kommunalwahl am 25. Mail gewählt hatten. Mit seiner Bemerkung spielte Kadagies darauf an, dass etablierte Parteien wie die Kempener FDP trotz Vorankündigung ihre Wahlprogramme noch immer nicht öffentlich vorgestellt haben. Zugegeben, das dreiseitige Papier, das Kadagies seinen Vereinsfreunden jetzt präsentierte, trägt ebenfalls noch das Siegel "Entwurf". Die Tatsache aber, dass der Fraktionsvorsitzende rund zehn Wochen vor der Wahl ein Papier öffentlich präsentiert, spricht dafür, dass die Themen grundsätzlich festgezurrt sind.

Das Programm firmiert unter dem Titel "Jugend, Soziales, Mittelstand und Vereine". Es soll die FWK nach ihrer Gründung 2009, als sie sich erstmals zur Wahl stellten und mit 6,5 Prozent der Stimmen direkt in den Stadtrat einzogen, zu einem Ergebnis von über zehn Prozent verhelfen. "Damals haben uns einige nicht gewählt, weil sie uns den Sprung über die Fünfprozenthürde nicht zugetraut haben. Diejenigen wollten keine Stimme abgeben, die am Ende wertlos ist. Jetzt wissen aber alle, dass wir wählbar sind", mutmaßt Kadagies.

Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren will er mit einem attraktiveren Freizeitangebot locken. Hierfür sollen Spiel- und Sportmöglichkeiten erhalten und ausgebaut werden. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen Heranwachsenden die Sportstätten in Kempen wieder kostenlos nutzen dürfen. Sorgen bereiten dem Verein die rund 20 000 Fehlstunden, die im Bereich der Kitas und Offenen Ganztagsschulen angelaufen seien. Zusätzliche Stellen sollen dem entgegenwirken. In ihren Überlegungen gehen die FWK davon aus, durch Fördergelder von Bund und Land zusätzliche Kosten möglichst gering zu halten. Ausdrücklich begrüßt wird die Inklusion, allerdings verbunden mit der Forderung, dass die Schulen mit Landesmitteln entsprechend umgebaut werden.

Auch der Mittelstand soll gestärkt werden: einerseits durch ein ausgeklügeltes City-Management, andererseits mithilfe einer "besseren" Touristeninformation. Die könnten sich die Freien Wähler gut im Rathaus am Standort Judenstraße, Ecke Bockengasse vorstellen. Wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen sollen Arbeitsplätze in Kempen schaffen. An einer konkreten Ausgestaltung dieses Punktes fehlt es allerdings in dem Papier. Im Bereich altengerechtes Wohnen treten die FWK für den Bau entsprechender Wohnungen ein. Zudem sollen Gewerbe- und Neubaugebiete nicht nur in Kempen, sondern auch in St. Hubert und Tönisberg möglich sein. Damit eine Berufsfeuerwehr weiterhin gespart werden kann, unterstützen die Freien Wähler die Forderung nach einem dritten Gerätewart für die freiwilligen Löschkräfte.

Private Investitionen wie für ein Hotel am Königshüttesee sollten dagegen auch privat und nicht von der Stadt geplant werden. Um weitere Ideen der Bürger mit in den Wahlkampf einbringen zu könne, hat der Verein auf seiner Homepage (FW-Kempen.de) ein entsprechendes Formular freigeschaltet.

Neben dem Bürgermeisterkandidaten und dessen Wahlprogramm legten die FWK auch die Rangfolge der Reserveliste fest. Aussichten auf ein Mandat haben die bisherigen Ratsherren Udo Kadagies, Werner Rennes, Georg Alsdorf, Philipp Wachowiak sowie auf Platz fünf Gisela Gadagies.

(HM03)
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