Kempen Mit den Bubbleballs in die Nacht

Kempen · Gut angenommen wurde am Samstag die Nacht der Jugendkultur „nachtfrequenz18“. Zahlreiche Jugendliche nutzen das Angebot der Kulturnacht auch am Jugendtreff „Gleis 3“ im Sportpark an der Berliner Allee in Kempen.

 Am Jugendtreff „Gleis 3“ in Kempen fand erstmals eine Kulturnacht für Jugendliche statt. Bubbleball zu Klängen der Musik, für die zwei DJs sorgten, machte den zumeist jungen Besuchern besonders viel Spaß.

Am Jugendtreff „Gleis 3“ in Kempen fand erstmals eine Kulturnacht für Jugendliche statt. Bubbleball zu Klängen der Musik, für die zwei DJs sorgten, machte den zumeist jungen Besuchern besonders viel Spaß.

Foto: Norbert Prümen

Über das Gelände des Sportparks an der Berliner Allee in Kempen dröhnt die Musik. Direkt vor der ehemaligen Straßenbahn „Gleis 3“ stehen die beiden DJ MTP und Chris-Lee unter einem Pavillon und legen fleißig auf, was die ersten Gäste zum Tanzen motiviert. In die Musik mischt sich das Geräusch der Skater- und Scooterrollen. Etliche Jugendliche sind mit den Boards und den Rollern auf der Bahn unterwegs. Lautes Lachen schallt vom daneben liegenden Sportfeld herüber. Sechs große Bubbleballs sind im Einsatz. Jugendliche stecken in den Bällen, schubsen sich gegenseitig und kullern in den aufblasbaren Kunststoffelementen über die Sportfläche. „Wir sind seit zwei Stunden am Start und sind über die Resonanz sehr zufrieden“, sagt Andre Fitzner vom Jugendamt der Stadt Kempen.

Auf der Sportanlage gibt es an diesem Abend eine Premiere. Das Kreisjugendamt sowie die Jugendämter der Stadt Kempen und Viersen haben sich gemeinsam bei der Nacht der Jugendkultur „nachtfrequenz18“ beworben und im Rahmen der Aktion die Städte Kempen und Viersen sowie die Gemeinde Brüggen vernetzt. In allen drei Orten stand am Samstagabend ein Pool von kulturellen und sportlichen Angeboten bereit, der von insgesamt 13 Jugendfreizeiteinrichtungen betreut wurde.

„Für uns ist es wichtig, eine Vernetzung zu erreichen. Das ist etwas, was den Jugendlichen fehlt. Heute kann problemlos zwischen Kempen, Viersen und Brüggen gependelt werden“, sagt Fitzner. Dass dies funktioniert, zeigt bereits der erste Bus, der von Kempen nach Viersen startet. Etliche Jugendliche steigen ein, wobei die Fahrt unter anderem mit Poetry Slam, vorgetragen von Max Rath, verkürzt wird. Der Clou ist, dass die Busfahrten kulturell begleitet werden. 14 Künstler sind im Einsatz. „Es war voll cool. Wir hatten einen Tänzer im Bus und haben gemeinsam mit Röhren und Rasseln Musik gemacht“, erzählt Anna-Maria voller Begeisterung. Die 15-Jährige ist gerade mit ihren Freundinnen aus Viersen angereist.

In Kempen reizt die Mädels insbesondere das Angebot Bubbleballs. „Es macht Spaß, mit Freunden unterwegs zu sein und auch neue Leute kennenzulernen. Es ist die Gelegenheit, einmal am Samstagabend über den Viersener Tellerrand zu schauen, ohne sich Sorgen um mögliche Busverbindungen zu machen“, meint Isabelle, die gerade wartet, dass einer der sechs Bubbleballs frei wird. „Die Bälle sind echt cool. Schade ist nur, dass keiner in meiner Gewichtsklasse drin steckte, als ich auf dem Feld unterwegs war“, meint David lachend. Auch Amelie ist von den Bubbleballs begeistert. Das mache riesig Spaß, meint die 18-Jährige. Auf ein Handzeichen von Stefanie Geller haben die beiden DJs die Musik leiser gedreht. „Wer bei der Scooterverlosung mitmachen möchte, hat jetzt die letzte Chance, sich einzutragen“, ruft die Mitarbeiterin vom Tönisberger Jugendtreff „Mounty“.

Sekunden später ist der Zettel, der an der ausrangierten Straßenbahn hängt, dicht umlagert. Vornamen, zusätzlich mit dem Anfangsbuchstaben des Nachnamens versehen, werden aufgeschrieben. Namen einzeln ausschneiden, zu kleinen Paketen falten und in einen Beutel stecken, Stefanie Geller und ihre Freundin Isabel haben alle Hände voll zu tun. Dann kommt der große Moment. Glücksfee Bianca greift, dicht umringt von den Teilnehmern der Verlosung, in den Beutel. „Benny“, liest sie vor. Eine Hand geht nach oben. „Das bin ich. Aber ich verzichte zugunsten der Jüngeren“, sagt der 20-Jährige, der an diesem Abend Interessierten Fahrtipps und -tricks auf der Skaterbahn beibringt. Für die noble Geste darf er den nächsten Zettel ziehen. Diesmal wird ein Noel gesucht. „Cool“, kommt der Ausruf des neuen Gewinners. Noel kann sein Glück kaum fassen. Er habe noch nie was gewonnen, verrät er.

Mittlerweile ist es dämmrig geworden. Die Glut vom Grill, wo Martin Heinze vom „Calimero“ für Würstchen sorgt, leuchtet hell auf. Laura Nascimento, ebenfalls vom „Calimero“ füllt frisch zubereitetes Popcorn in kleine Tüten. Schließlich gehört auch eine Stärkung zu den kostenfreien Angeboten der „nachtfrequenz18“.

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