Liebfrauenschule Mülhausen Jugend forscht: Wo und wie Kresse wächst

Mit einem eigenen Jugend-forscht-Tag ermöglichte die Liebfrauenschule Mülhausen ihren Jungforschern die Vorstellung ihrer Projekte. Die Veranstaltung fand statt, als die Schule noch geöffnet war.

 Die Liebfrauenschüler Fabian, Lara und Kim haben in Sachen Pflanzenwachstum geforscht.

Die Liebfrauenschüler Fabian, Lara und Kim haben in Sachen Pflanzenwachstum geforscht.

Foto: Wolfgang Kaiser

Am Stand von Maurice, Johannes und Tim kamen die Besucher nicht mehr aus dem Staunen heraus. „Genial“, „Was für eine tolle Idee“ – es gibt jede Menge Lob für das innovative Wasserrad, das die Neuntklässler am ihrem Stand aufgebaut haben. Die drei hatten sich mit regenerativen Energien beschäftigt, allerdings der etwas anderen Art. „Erneuerbare Energien sind ein hochaktuelles Thema. Als wir ein wenig überlegt haben, kam uns die Idee, die Kraft des Wassers zu nutzen, das bei Regen durch die Fallrohre eines Hauses fließt. Wasserenergie wird in anderen Bereichen ja auch schon genutzt“, berichtete Maurice.

Die pfiffigen Schüler griffen dazu auf einen Fahrraddynamo zurück, der Energie erzeugt, wenn er angetrieben wird. Sie versahen den Dynamo mit drei Blättern und bauten ihn in ein Regenfallrohr ein. „Dabei kam es darauf an, ihn so geschickt einzubauen, dass das einfallende Wasser ihn optimal antreibt“, erklärte Johannes. Die Versuche starteten und wurden mit Hilfe eines Strommessgerätes überprüft. Letztendlich wurde das Optimum gefunden. Tatsache ist, die Energieerzeugung funktioniert auf diesem Weg hervorragend.

Was ein intelligenter Spiegel alles leisten kann, wenn es sich um einen mit Spiegelfolie beklebten Monitor mit Gesichtserkennung leistet, demonstrierten Moritz und Charlotte. Wobei es sich in ihrem Fall um ein schulübergreifendes Projekt handelt, da Moritz das Luise-von-Duesberg-Gymnasium in Kempen besucht. Die Achtklässler Maike, Fabian, Lara und Kim hatten sich indes mit dem Wachstum von Kresse unter künstlichen Lichtverhältnissen beschäftigt. „Wir haben die Lichtdauer verändert und zudem mit verschiedenen Bewässerungsmengen gearbeitet. Wir wollen unsere Versuchsreihe noch mit Temperaturunterschieden und Düngergaben fortsetzen“, informierte Maike. Im Sommer kamen Leonie, Nico und Max auf ihre Forschungsidee. „Aufgrund des warmen Sommers hatten wir uns überlegt, wie cool es wäre eine mobile Klimaanlage zu haben“, sagte Nico.

Die Hygiene rückte aim Stand von Joshua und Jan in den Mittelpunkt. Die beiden installierten auf die Innenseite eines Toilettendeckels UVA-LED-Lampen, die automatisch angehen, wenn der Deckel geschlossen wird. „UV-Strahlen schädigen Zellen. Auf diesem Weg können auch Bakterien unschädlich gemacht werden“, erklärte Joshua. 

 Die beiden Schüler Joshua und Jan hatten sich bei „Jugend forscht“ mit der Konstruktion einer selbst reinigenden Toilette beschäftigt.

Die beiden Schüler Joshua und Jan hatten sich bei „Jugend forscht“ mit der Konstruktion einer selbst reinigenden Toilette beschäftigt.

Foto: Wolfgang Kaiser (woka)

Praktisch ging es auch bei Fynn und Nils zu. „Wir haben eine Vakuumbrotdose entwickelt, in der alles schön frisch bleibt“, sagte Fynn und deutete auf die Brotdose, die mit Kupferbändern versehen ist, die den Kontakt für den Schaltkreis herstellen, um die Pumpe zu aktivieren. „Weil eine Brotdose ja nicht hundertprozentig dicht ist, vakumiert unser Pumpe jede Stunde für fünf Sekunden nach“, fügte Nils an. Praktische Forschungen bestimmten auch das Bild bei Timo. Der 15-Jährige hatte Anti-Schweißpads für Brillen entwickelt. Das Problem, das dahinter steckt, ist bekannt. Schwitzt der Brillenträger, rutscht die Brille. „Ich habe mit unterschiedlichen Materialien gearbeitet, diese gewogen, anschließend in Wasser gelegt und wieder gewogen, um zu sehen, was sie an Wasser aufnehmen“, erzählte der Gymnasiast. Schaumstoff und Viskose machten das Rennen. In Anbetracht der Tatsache, dass Viskose auf der Haut angenehmer ist, konstruierte er seine Schweißpads für die Brillen aus diesem Material. „Wir haben nach einer umweltfreundlicheren Alternative gegen Plastik gesucht“, erläuterte Kathrin am Nachbarstand die Forschungsarbeit, die die 15-Jährige zusammen mit ihren gleichaltrigen Stufenkollegen Hannah und Franzi beschäftigte. Die von ihnen hergestellten Glycerinplatten stellten sich als gut geeignet heraus, um Handcreme und Duschgel aufzunehmen. „Doch die Platten in eine geeignete Form zu bringen, hat noch nicht geklappt“, sagte Hannah. Das soll es aber noch.

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