Stadt Kempen Judenstraße: Stadt verlegt mehrere Muster

Stadt Kempen · Die Diskussion um den Straßenbelag in der Kempener Altstadt setzte sich im Denkmal- und im Hauptausschuss fort. In der kommenden Woche sollen nun drei verschiedene Varianten gepflastert werden.

Die Kuh ist seit gestern Abend zunächst einmal vom Eis. Der Haupt- und Finanzausschuss des Kempener Stadtrates vertagte die Entscheidung über den Straßenbelag für die Judenstraße in die Ratssitzung am 23. Juni. Bis dahin soll die Stadt drei Musterpflaster auf der Judenstraße verlegen, damit sich Bürger und Politiker einen Eindruck von möglichen Alternativen zu dem von der Tiefbauverwaltung zunächst favorisierten Klosterhof-Pflaster machen können. Die hellen am Klosterhof verlegten Steine finden, wie mehrfach berichtet, weder bei den Geschäftsleuten und Anwohnern der Einkaufsstraße noch in der Politik Gefallen.

Die Entscheidung, Musterplatten zu verlegen, kam erst auf Druck der Politik zustande: In der Sitzung des Denkmalausschusses am Mittwochabend sowie gestern Abend im Hauptausschuss wurde die Verwaltung aufgefordert, möglichst schnell mehrere Varianten für den Straßenbelag auf der Judenstraße zu verlegen.

Der Technische Dezernent Stephan Kahl verteidigte das Vorgehen der Stadt, die Festlegung zunächst auf das bekannte Klosterhof-Pflaster. Bereits für den Planungsausschuss hatte die Verwaltung eine Alternative in einem gelblicheren Farbton im Sitzungssaal des Rathauses ausgelegt (die RP berichtete). Doch selbst aus den Reihen der CDU kam im Denkmalausschuss Kritik auf. Peter Fischer und Lutz Weynans forderten eine weitere dunklere Variante.

Patrick Tenberken von der Initiative "Denkmal an Kempen", der auf dem Ticket der Grünen im Denkmalausschuss saß, forderte gar zunächst ein gestalterisches Gesamtkonzept für künftige Neuerungen in der Kempener Altstadt. Das lehnte Dezernent Kahl mit Verweis auf die verschiedenen Besonderheiten der Straßen und Gassen ab. Im Falle des Falles müsse jeweils individuell beraten und entschieden werden, wie der Straßenbelag auszusehen habe, sollte er auch an anderen Stellen in der Altstadt einmal ausgetauscht werden müssen.

Dezernent Kahl wies auch gestern Abend auf den Zeitplan hin. Nach dem Grundsatzbeschluss im Stadtrat am 23. Juni will die Verwaltung eine Bürgerinformation im September vorbereiten. Danach könne zwar noch über kleinere Details entschieden werden, der Grundsatzbeschluss müsse aber jetzt getroffen werden. Die Arbeiten müssten in der zweiten Jahreshälfte ausgeschrieben werden, um im Frühjahr mit der Neugestaltung der Judenstraße beginnen zu können.

SPD-Ratsfrau Irene Steeger fragte im Denkmalausschuss nach, warum die beiden Bäume an der Propstei gefällt werden müssen. Tiefbauamtsleiter Torsten Schröder erklärte, dass die Bäume bereits geschädigt seien. Weil sie zu nah an der Propstei stünden, seien sie einseitig gewachsen und drohten, nach vorne umzukippen. Es sei zudem nicht zu verhindern, dass sie durch die anstehenden Tiefbauarbeiten im Wurzelbereich weiteren Schaden nehmen. Zwei neue Bäume sollen als Ersatz gepflanzt werden.

(RP)
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