Stadt Kempen Judenstraße: Bei Pflastersteinen zeichnet sich ein Kompromiss ab

Stadt Kempen · Die Klosterhof-Steine werden nicht in der Kempener Altstadt verlegt. Nach Kritik der Geschäftsleute hat die Stadt eine Alternative vorgelegt.

 So könnte die Judenstraße nach der Neugestaltung aussehen. Die Animation der Stadt zeigt den kleinen Platz vor der Propstei.

So könnte die Judenstraße nach der Neugestaltung aussehen. Die Animation der Stadt zeigt den kleinen Platz vor der Propstei.

Foto: Stadt Kempen

Die Entscheidung über die farbliche Gestaltung der Pflastersteine wurde am Montagabend im Ausschuss für Umwelt, Planung und Klimaschutz des Kempener Stadtrates vertagt. Heute berät auch der Denkmalausschuss ab 17.30 Uhr im Rathaus am Buttermarkt das Thema, das in den vergangenen Tagen Wellen schlug. Endgültig wird ohnehin erst der Stadtrat in seiner Sitzung am 23. Juni grünes Licht geben. Fest steht aber jetzt schon: Das Klosterhof-Pflaster wird nicht eins zu eins nach dem Ende der Tiefbauarbeiten auch auf der Judenstraße verlegt. Es wird möglicherweise auf einen Kompromiss hinauslaufen: Die Bauverwaltung präsentierte im Planungsausschuss am Montagabend ein Alternativ-Pflaster. Das ist etwa gelblicher im Farbton und nicht so hell wie der graue Klosterhof-Belag. Es ist zudem wesentlich grobkörniger.

Diesen Kompromiss machte erst die Kritik aus den Reihen der Geschäftsleute von der Judenstraße möglich. Die lehnen das von der Stadt zunächst favorisierte Klosterhof-Pflaster für ihre Einkaufsstraße bekanntlich ab (die RP berichtete). Das Gestaltungsmuster, sprich: die Verlegeart der Steine mit Auflockerungen an den Einmündungen der Nebengassen und einer abgesetzten Platzgestaltung vor der Propstei, findet dagegen einhellig Zustimmung. Alle Fraktionen im Fachausschuss stimmten in diesem Punkt dem Vorschlag der Bauverwaltung zu.

Der Technische Dezernent Stephan Kahl präsentierte den Alternativvorschlag unter anderem anhand von Fotos aus einem Gewerbepark in Erkrath. Kahl betonte, dass sich das Klosterhof-Pflaster bislang bewährt habe, Gebrauchsspuren seien normal. Vor allem die Grünen hatten die starke Verschmutzung an einigen Stellen kritisiert. Welche Farbe man für den Bodenbelag wähle, sei auch eine Geschmacksfrage, betonte Kahl, und wies damit auch die Anregung des Rheinischen Denkmalamtes zurück, einen deutlich dunkleren Bodenbelag zu wählen.

Der Dezernent kündigte für die Zeit nach den Sommerferien eine Bürgerinformation an, bei der das Projekt Altstadt-Pflaster am Beispiel der Judenstraße öffentlich vorgestellt werden soll. Danach soll der Fachausschuss endgültig beschließen. Grünen-Ratsherr Dr. Michael Rumphorst kritisierte dieses Vorgehen, wünschte erst die öffentliche Beteiligung der Bürger. Dafür fand sich aber keine Mehrheit, folglich blieben die Grünen am Ende mit ihrer Ablehnung allein.

(RP)
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