Hospital zum Heiligen Geist in Kempen Corona-Fälle legen Intensivstation lahm

Kempen · Im Hospital zum Heiligen Geist in Kempen sind zwei Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Außerdem gibt es einen Verdachtsfall unter den Patienten. Bis auf Weiteres fährt der Rettungsdienst das Krankenhaus nur in absoluten Notfällen an.

 Das Hospital zum Heiligen Geist hat die Intensivstation wegen eines Coronafalls beim Personal zunächst bis kommenden Donnerstag für Neuaufnahmen geschlossen. Am Mittwoch soll es umfangreiche Testungen geben.

Das Hospital zum Heiligen Geist hat die Intensivstation wegen eines Coronafalls beim Personal zunächst bis kommenden Donnerstag für Neuaufnahmen geschlossen. Am Mittwoch soll es umfangreiche Testungen geben.

Foto: Wolfgang Kaiser

Bislang war das Hospital zum Heiligen Geist in Kempen von Corona-Fällen verschont geblieben. Nun hat das Virus auch das Krankenhaus an der Von-Broichhausen-Allee erreicht: Wie Leonie Ottmer, Sprecherin der privaten Artemed-Gruppe im bayerischen Tutzing, zu der das Kempener Krankenhaus seit 2012 gehört, am Samstag mitteilte, wurden im Hospital zwei Mitarbeiter positiv auf Covid 19 getestet und sofort isoliert. Das Gleiche gilt für eine Patientin, bei der der Verdacht einer Infektion mit dem Coronavirus besteht. Die beiden betroffenen Mitarbeiter und die Patientin hatten aber allem Anschein nach keinen direkten Kontakt. Die Patientin liegt nach Angaben von Hospital-Geschäftsführer Thomas Paßers in dem Krankenhaus auf der Covid-19-Isolierstation. Die beiden Mitarbeiter sind in häuslicher Quarantäne.

Das Hospital musste seine Intensivstation – dort gibt es acht Betten – für Neuaufnahmen vorübergehend schließen. Eine Pflegerin ist mit dem Coronavirus infiziert. Nach Angaben von Geschäftsführer Paßers zeigt sie – ebenso wie der zweite betroffene Mitarbeiter – „nur eine leichte Symptomatik“. Weil die infizierte Mitarbeiterin der Intensivstation nun aber im Dienstplan ausfällt und dieser Ausfall auf die Schnelle nicht zu kompensieren gewesen sei, habe man sich in Absprache mit dem Kreisgesundheitsamt entschlossen, die Intensivstation für mögliche Neuaufnahmen zu schließen.

Ein Sprecher des Kreises Viersen bestätigte, dass die Klinikleitung das Kreisgesundheitsamt über die Corona-Fälle am Donnerstagabend informiert hat. Zeitgleich wurde auch die Stadt Kempen ins Bild gesetzt. Wie Kreissprecher Benedikt Giesbers auf Anfrage am Sonntag weiter mitteilte, habe das Hospital dem Kreis zudem mitgeteilt, dass aktuell fünf Mitarbeiter des Hauses positiv getestet seien. Zudem befinden sich drei weitere als Kontaktpersonen ebenfalls in häuslicher Quarantäne. Der Kreis als Träger des Rettungsdienstes hat daraufhin entschieden, dass Rettungswagen bis auf Weiteres das Hospital mit Patienten nicht mehr anfahren. Ausgenommen sind nach Angaben von Kreissprecher Benedikt Giesbers „lebensbedrohliche Akutfälle, die einer sofortigen ärztlichen Versorgung bedürfen“. Die vorübergehende Schließung der Intensivstation soll bis kommenden Donnerstag andauern. Bis dahin fährt der Rettungsdienst das Hospital nur im äußersten Notfall an, Patienten werden in benachbarte Kliniken gebracht.

Das Haus habe selbstverständlich „sofort alle notwendigen Schritte eingeleitet, um die Infektionsketten im Keim zu ersticken“, betonte Artemed-Sprecherin Leonie Ottmer. Laut Geschäftsführer Paßers sind bereits alle Kontaktpersonen einmal getestet worden. Mindestens 30 Ärzte, Therapeuten und Pflegekräfte gehören zum Kreis der Kontaktpersonen. Mögliche Kontaktpersonen unter den Patienten seien negativ getestet worden, so Paßers. Seit Beginn der Pandemie gelten bei der Behandlung von Patienten besondere Schutzmaßnahmen. Anfang dieser Woche soll es weitere Tests geben. Mit Ergebnissen rechnet das Hospital für Mittwoch. Bis eindeutig klar ist, dass es keine weiteren Corona-Fälle gibt, wird die Intensivstation aus Sicherheitsgründen nicht neu belegt. Die Behandlung der Patienten auf der Intensivstation sei aber sichergestellt, so Paßers

Es bestehe für die Patienten, die sich in stationärer Behandlung befinden – ganz gleich in welcher Abteilung – kein erhöhtes Infektionsrisiko. Auch gebe es derzeit keine Notwendigkeit, die Behandlung abzubrechen oder zu ändern. Die aktuelle Situation habe „keine Auswirkungen auf die medizinische Versorgung der restlichen Bevölkerung“, betonte die Kliniksprecherin. „Nach wie vor stehen wir mit allen Abteilungen inklusive der Notaufnahme für Patienten bereit – ausgenommen der Intensivstation.“

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