Kempen Inspektor Braining löst den Fall nicht

KEMPEN · Die Theater-AG des Thomaeums zeigte Histons Stück „Der Tod des Sherlock Holmes”.

 Die Theater-AG am Thomaeum erhielt viel Applaus.

Die Theater-AG am Thomaeum erhielt viel Applaus.

Foto: Norbert Prümen (nop)

Mutig, dass sich die Theater-Arbeitsgemeinschaft des Thomaeums mit Schülern der Jahrgangsstufen acht bis zwölf an die Inszenierung des Stückes „Der Tod des Sherlock Holmes” von Francis Histon wagte. Immerhin kommt der Hauptdarsteller des Stückes, der berühmte Detektiv Sherlock Holmes, bereits in den ersten Minuten zu Tode.

Das Regie-Team Annika Strey, Kira Kittner, Johanna Meyer, Celina Krell sowie der Leiter der AG, Simon Kleeberg, hatten daraus ein munteres Stück gemacht, das im Laufe der Geschichte immer spannender und kurioser wurde. Kein Wunder, dass es am Ende für diese ideenreiche Aufführung am Wochenende nicht nur großes Lob von Schulleiterin Agnes Regh gab, sondern auch viel Applaus vom Publikum in der voll besetzten Aula.

Inspektor Braining (Simon Kleeberg) ist sich schnell sicher, dass es kein Zufall war, dass der Schauspieler George Douglasson (Selma Zander), der den Holmes spielen sollte, von einem herabstürzenden Scheinwerfer erschlagen wurde. Da lässt er sich auch von seinem Assistenten Leicester (Johanna Meyer) und dessen spöttischen Bemerkungen nicht verunsichern. Seine Befragungen quer durch das große Theaterteam bestätigen ihn schnell darin, den Beleuchter Tony Higgins (Carla Pins) als Schuldigen auszumachen. Wunderbar, der Fall ist gelöst, Braining kann sich seiner nervigen Gattin widmen.

Aber als am nächsten Tag mit einem Ersatzschauspieler in der Hauptrolle (Willem Laschet) auch noch der Darsteller des Watson an einem Stromschlag stirbt, sind alle Theorien dahin. Alles beginnt von vorne und wird noch komplizierter. Mehrere Darsteller stammen aus einem kleinen Ort an der Küste. Drei davon haben etwas gemeinsam, nämlich den Wunsch, Rache üben zu wollen. Aber sie gehen damit so offen um, dass der Zuschauer schnell ahnt, sie haben mit den Taten nichts zu tun. Braining muss sich das erste Mal in seinem Ermittlerleben damit abfinden, dass er einen Fall nicht lösen kann.

Sehr pfiffig war die Inszenierung mit viel Wortwitz und schönen Ideen, die gesamte Bühne zu bespielen. Alleine schon das Bühnenbild von Selma Zander konnte einen begeistern, zauberte es doch klassisch britische Atmosphäre auf die Bühne. Und um dem englischen Humor Genüge zu tun, hing im Hintergrund gar ein Elchkopf mit dem Schild „Moriarty”, also dem Namen vom Holmes’ ständigem Widersacher. Durch unterschiedliche Beleuchtung wurde der Zuschauer stets in die Richtung der Handelung gelenkt. Dieses Stück machte allen, Darstellern wie Publikum, einfach viel Spaß.

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