Gemeinde Grefrath Ins Museum soll mehr Leben

Gemeinde Grefrath · Anke Wielebski, die kommissarische Leiterin des Niederrheinischen Freilichtmuseums in Grefrath, möchte mehr Leben in das Musem bringen. Sie sucht Ehrenamtler, die unter anderem alte Gewerke vorführen könnten.

 Museumsmitarbeiter Ralf Böhm holt frisch gebackenes Brot aus dem Backofen im Backhaus des Niederrheinischen Freilichtmusuems des Kreises Viersen in Grefrath.

Museumsmitarbeiter Ralf Böhm holt frisch gebackenes Brot aus dem Backofen im Backhaus des Niederrheinischen Freilichtmusuems des Kreises Viersen in Grefrath.

Foto: Kreis Viersen

Der Duft von Suppe zieht durch die Hofanlage Rasseln aus dem frühen 17. Jahrhundert. An dem Suppentopf, der über dem offenen Feuer hängt, sitzt eine Frau in historischer Kleidung. Sie rührt in dem Topf und schöpft Besuchern, die kosten möchten, Suppe auf den Teller. So könnte es einmal in dem Fachwerkhaus hinter dem Spielzeugmuseum auf dem Gelände des Niederrheinischen Freilichtmuseums des Kreises Viersen in Grefrath zugehen, meint Anke Wielebski. Das volkskundliche Museum soll ein lebendiges Museum werden, und Ehrenamtler könnten dabei helfen, meint die kommissarische Leiterin des Museums.

Das Leben am Niederrhein in seinen unterschiedlichen Facetten mit allen Sinnen im Museum erfahren können, das schwebt Wielebski vor. Das Freilichtmuseum verfügt zwar in einigen historischen Gebäuden über diverse Werkzeuge oder komplette Werkstätten. Aber dass sie meist nur besichtigt werden können, ist Wielebski zu wenig. Wenn es Ehrenamtler gäbe, die Kenntnisse von alten Berufen haben und alte Handwerkstechniken in den Musuemsgebäuden vorführen oder wenigstens erläutern könnten, wäre das eine Bereicherung für das Museum. Geräusche und Gerüche würden die Museumsbesucher noch einmal ganz anders ansprechen. Das würde die Attraktivität des Museums steigern, meint Wielebski

Ansätze dazu hat das Museum bereits. In den Sommermonaten wird der Ofen im historischen Backhaus an der Hofanlage Rasseln angeheizt. Jeden Mittwoch backen Mitarbeiter des Museums dort Steinofenbrot. Die Teiglinge werden fertig geknetet von einer Bäckerei geliefert. Das ist aus lebensmittelrechtlichen Gründen so vorgeschrieben. Oder in der historischen Dorfschmiede mit typischen Gerätschaften aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert gibt es regelmäßig Schmiedevorführungen durch die Dülkener Eligius-Bruderschaft, ein Zusammenschluss der Schmiedezunft. Auch das Weben wird vorgeführt oder Ernte und Verarbeitung von Flachs

Doch Anke Wielebski hätte gerne weitere solcher Angebote. Die Werkstätten, die in den historischen Gebäuden untergebracht sind, sollten mit Leben gefüllt werden. In der Seilerei könnte ein Seilmacher seine Kunst vorführen, in der Küferei ein Küfer zeigen, wie ein Fass entsteht. Ein Holzschuhmacher wäre dem Museum auch willkommen, die Schnapsbrennerei könnte auch zum Leben erweckt werden, ebenso die Gerberei. Zudem sucht Wielebski auch Frauen, die alte Handarbeitstechniken beherrschen und diese vorführen. Frage des Tages

(RP)
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